Lindau - Identität in der Globalisierung ist ein zentrales Thema der 52. Psychotherapiewochen, die am Sonntagabend in Lindau am Bodensee begonnen haben. So spricht der Gießener Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter in einer öffentlichen Vortragsreihe über die Psychologie der globalisierungskritischen Bewegung. Die zweiwöchige größte Weiterbildungsveranstaltung dieser Art im deutschsprachigen Raum will unter anderem über folgende Fragen aufklären: Welche Chancen haben die Menschen, ihre persönliche Identität trotz einer immer größeren Auswahl bei Karrierewegen, Konsum und Reisen zu finden? Und wie kann das Individuum seinen Platz in der Globalisierung der Wirtschaft behaupten?Kurse und Vorträge Für die Vorträge, Kurse und Seminare haben sich bis zum 26. April mehr als 3.000 Teilnehmer, überwiegend Ärzte und Psychologen, angemeldet. Die meisten Vorträge, Seminare und Kurse sind den Experten vorbehalten. Jede der beiden Wochen steht unter einem eigenen Leitthema. In der ersten Woche diskutieren die Experten zum Thema "Identität und Identitätsproblem", in der zweiten zum Thema "Störung oder Krankheit - unterschiedliche therapeutische Welten?". Zu den Referenten gehört unter anderem der Münchner Professor Hans- Peter Dürr. Der Physiker will sich mit Fragen der Globalisierung und der kulturellen Vielfalt auseinander setzen. Horst-Eberhard Richter will sich auch mit den Problemen der Mächtigen im Terrorismus-Konflikt auseinander setzen. Weitere Kurse und Vorträge beschäftigen sich mit Themenkomplexen wie Depression im Alter, selbstzerstörerischem Verhalten bei Kindern und Jugendlichen und Identitätskrisen. Veranstalter der Fachtagung ist die gemeinnützige "Vereinigung für psychotherapeutische Fort- und Weiterbildung". (APA)