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"Wetten, dass...?"-Erfinder Frank Elstner wird 60
"Kinderfunk-Wunderkind", Radiomacher, Starmoderator und "Flopmeister" fragt ab Herbst bei der ARD "Verstehen Sie Spaß?"
Mit der Show "Wetten, dass...?" schrieb er
TV-Geschichte, dennoch musste er sich im Lauf seiner Karriere auch
als "Flopmeister" titulieren lassen: Frank Elstner wird am 19. April
60 Jahre alt. Im Herbst startet der gebürtige Österreicher mit
luxemburgischem Pass eine neue Karriere und übernimmt bei der ARD in
"Verstehen Sie Spaß?" die versteckte Kamera. Seinen Geburtstag will
Elstner leise und zurückgezogen feiern: "Ich habe einfach noch keine
Lust zurückzublicken", sagt er. "Das kann ich auch, wenn ich 70 oder
80 bin." Eine ARD-Gala am Vorabend des Festes hat er abgesagt.
Showtalent von Eltern in die Wiege gelegt
Als Tim Maria Franz Elstner erblickte er am 19. April 1942 in Linz
das Licht der Welt. Das Showtalent wurde ihm von den Eltern quasi in
die Wiege gelegt: Vater Erich war Schauspieler, Mutter Hilde
Ballettmeisterin und Schauspielerin. Mit zehn Jahren hatte der junge
Elstner seinen ersten Auftritt beim Südwestfunk in Baden-Baden und
spielte die Hauptrolle in einer Radio-Bearbeitung des
Disney-Klassikers "Bambi". Ein "Wunderkind im Kinderfunk" sei er
damals gewesen, sagt Elstner selbst.
Aufgewachsen in Wien, Oberbayern und Berlin, landete Tim als
21-Jähriger bei Radio Luxemburg, wo er zu "Frank" mutierte, da es
bereits einen Moderator mit Namen Tom gab. Weitere Radioaktivitäten
führten ihn auch zurück nach Österreich, wo er 1967 am Aufbau von Ö3
beteiligt war. 1973 wurde Elstner Programmdirektor bei Radio
Luxemburg. Parallel hatte er aber bereits eifrig an seiner
TV-Karriere gebastelt und wechselte schließlich gänzlich zum
Fernsehen. Populär wurde er mit dem Quiz "Montagsmaler", das er von
1974 bis 1979 moderierte.
Entwickler von TV-Formaten
Daneben schuf sich Frank Elstner ein zweites Standbein als
Entwickler von TV-Formaten. Einen Fernseh-Dauerbrenner kreierte er
mit "Wetten, dass...?", das am 14. Februar 1981 erstmals auf Sendung
ging. Nach mehr als sechs Jahren und 39 Folgen verabschiedete er sich
1987 von der Wettshow und übergab die Moderation an Thomas
Gottschalk.
Sein nächster großer Moderationsjob bei der ZDF-Sendung "Nase
vorn" war jedoch ein Flop: "Die Show hatte zwölf Millionen Zuschauer,
war aber zu kompliziert angelegt", meint er heute. Elstner ging zum
Privatsender RTL, wo seine Karriere weiter wechselvoll verlief:
Erfolge wie "Aber Hallo" standen Flops wie "Flieg mit AIR-T-L"
gegenüber. Mit "Verstehen Sie Spaß?" kehrt der Hobby-Läufer und
Weinliebhaber Elstner nun in den Schoß der öffentlich-rechtlichen ARD
zurück. Darüber hinaus moderiert er wöchentlich die SWR-Talkshow
"Menschen der Woche".
Elstner ist Vater von fünf Kindern, Sohn Thomas (30) ist
mittlerweile in die Fußstapfen des Papas getreten: Er zeichnete als
Geschäftsführer der Firma Format.E im vergangenen Jahr für die RTL
II-Reihe "Die neuen Fernsehmacher" verantwortlich. (APA/dpa)