Europa
Kurdische PKK stellt "alle Aktivitäten" ein
Partei heißt nun "Kongress für die Freiheit und die Demokratie in Kurdistan" - Designierter Vorsitzender: Abdullah Öcalan
Brüssel - Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK)
stellt "alle ihre Aktivitäten" ein. Dies teilte ein Sprecher der
Partei in Brüssel mit. Die Partei werde ihren Namen in "Kongress für
die Freiheit und die Demokratie in Kurdistan" umwandeln, sagte der
Sprecher am Ende des 8. PKK-Kongresses in Brüssel.
Zum designierten Vorsitzenden sei der inhaftierte frühere PKK-Chef
Abdullah Öcalan ernannt worden, sagte ein Sprecher. Die PKK habe
ihren Auftrag erfüllt, alle Aktivitäten seien eingestellt worden,
sagte der Sprecher. KADEK sei die einzige legitime
Nachfolgeorganisation der verbotenen Partei.
Skepsis bei Regierung und Militär
Die PKK hatte im Februar angekündigt, alle Aktivitäten unter dem
bisherigen Namen einzustellen, um die Umwandlung der Organisation in
eine politische Bewegung zu unterstreichen. Der türkische
Nachrichtensender NTV meldete im März unter Berufung auf türkische
Geheimdienstkreise, die PKK habe sich bei einem Geheimtreffen in
"Freiheitspartei des Volkes" unbenannt. Regierung und Militärs in der
Türkei reagierten damals mit Skepsis auf die Umbenennung. Die PKK
wolle sich mit dem neuen Namen lediglich tarnen, so damals
Ministerpräsident Bülent Ecevit nach türkischen Presseberichten vom
Dienstag. Innenminister Rüstü Kazim Yücelen sagte, die PKK bleibe
auch mit ihrem neuen Namen eine "Terrororganisation".
Die 1978 gegründete PKK hatte 1984 den bewaffneten Kampf gegen
Ankara aufgenommen. In dem Krieg, der bis 1999 dauerte, starben mehr
als 30.000 Menschen. Nach der Verhaftung und Verurteilung von
PKK-Chef Öcalan 1999 stellte die PKK ihre Gewaltaktionen gegen die
Türkei ein und zog sich in den Norden des Irak zurück. (APA)