London - Ein neues experimentelles Medikament hat das so genannte "gute" Cholesterin im Körper signifikant erhöht. Das Medikament namens CETP Inhibitor blockiert jenes Protein, das die Senkung dieser Cholesterinart, das als "high density lipoprotein" (HDL) bezeichnet wird, zur Folge hat. Einzige Nebenwirkungen sind nach Angaben der Entwickler vom Academic Medical Center in Amsterdam leichte Magenbeschwerden, berichtet die BBC am Dienstag. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Circulation: Journal of the American Heart Association publiziert.Die HDL-Werte stiegen bei CETP-Probanden in einem Versuchszeitraum von lediglich vier Wochen um 34 Prozent. Bei einigen Patienten wurde auch eine Reduktion des "schlechten" Cholesterins "Low Density Lipoprotein" (LDL) erreicht. Diese Lipoproteinfraktion kann in Gefäßwänden atherosklerotische Ablagerungen bilden und zu einem vollständigen Verschluss der betroffenen Herzkranzarterie bzw. in der Folge zu einem Herzinfarkt führen. HDL-Cholesterin transportiert dahingegen Fette zur Leber, wo sie metabolisiert werden. Gegenüber der BBC meinte John Kastelein: "Die Ergebnisse sind vielversprechend. Es steht aber noch nicht fest, ob die Zunahme des HDL-Cholesterins mit einem reduzierten Risiko einer Erkrankung der Herzkranzarterien einher geht." Theoretisch könnte aber eine Zunahme des "guten" Cholesterins um 30 Prozent das Risiko einer kardiovaskulären Erkrankung um 40 Prozent senken. Kastelein rechnet mit einer weitgehenden Verfügbarkeit des Medikaments in fünf Jahren. Belinda Linden von der British Heart Foundation ergänzt, dass neben Medikamenten eine ausgewogene Ernährung und Bewegung sinnvolle Alternativen zur Risikominderung darstellen. (APA)