London - Das erwärmte Oberflächenwasser des Pazifik hat, so berichten internationale Forscher in der Online-Ausgabe des Wissenschaftsmagazins New Scientist, zu einer neuen Korallenbleiche geführt. Insbesondere die Gewässer des berühmten Great Barrier Riff, der Südseeinseln Neukaledonien, Fidschi, Tahiti und der Cook Inseln sind erneut vom El Nino betroffen. "Die Wassertemperatur lag in den Monaten Januar bis März um bis zu zwei Grad über dem jährlichen Durchschnitt", so Thomas Goreau, UNO-Umweltbeauftragter und Chef der Global Coral Reef Alliance. "Wassertemperaturen, mit mehr als 30 Grad Celsius, waren keine Seltenheit", so der Forscher. Die Folgen dieser hohen Temperaturen sind für die Korallen fatal: sie stoßen die Algen, mit denen die riffbildenden Tiere in Symbiose leben, ab. Die Algen sind es, die den Korallen jene leuchtenden Farben verleihen, für die sie berühmt sind. Wenn die Algen die Hohltiere verlassen, sind sie nach einigen Wochen selbst zum Sterben verurteilt. Sie verlieren ihre Farbe und bleichen aus. Diese Korallenbleiche hat den Pazifischen Ozean bereits 1997-1998 getroffen. Damals waren nach Angaben der australischen Behörden 60 Prozent der Riffe betroffen. In diesem Jahr sind die Temperaturen aber für noch längere Zeit noch stärker gestiegen. Welche Folgen das für die Korallenriffe haben wird, kann erst in einigen Jahren festgestellt werden. Dann zeigt sich nämlich das gesamte Ausmaß der Katastrophe. Für viele Inseln im Pazifik bedeuten die Korallenriffe nicht nur eine Einnahmequelle aus dem Tauchtourismus. Die Riffe schützen vor der Überflutung und vor Bodenerosion. (pte)