Graz - Gehört man zu den exakt 355.858 Menschen, die in Graz leben, fehlt einem oft der Bezug zu den vielen Bezeichnungen, die für Graz durch diverse Medien geistern: egal ob geografische Anspielungen wie "Murmetropole", touristische wie "heimliche Liebe Österreichs", Mythen wie "heimliche Literatur-und Jazzhauptstadt", Adelsprädikate wie "Weltkulturerbe" oder - je nach zeitlicher Distanz zum nächsten Wahlkampf - "Drogenhauptstadt" oder "Bettlerhauptstadt".

Herwig Höller vom Forum Stadtpark will mit "Graz, wir haben so gelacht", dem ersten Wettbewerb für ironische Graz-Werbejingles in Form von Videos oder Drehbüchern, zum "konterkarieren bestehender Graz-Mythen" einladen. Der Titel des Wettbewerbs selbst ist eine Persiflage auf den TV-Spot der Kulturhauptstadt 2003 "Graz, wer hätte das gedacht". Höller: "Diesen Spot kann man anders lesen: Die lokale Identität der Stadt fehlt, es gibt nur Anspielungen auf europäische Metropolen, obwohl Graz eigentlich eine Kleinstadt ist."

Einsendeschluss für Jingle-Ideen ist der 1. Juni 2002. Am 20. Juni wird der beste und witzigste Graz-Spot bei einer "Abschlussgala" im Forum Stadtpark prämiert. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.04.2002, cms)