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Innsbruck - Der Geburtenrückgang in Tirol alarmiert nun auch die Wirtschaftskammer des Landes. Norbert Beyer, Leiter der Volkswirtschaftlichen Abteilung, sieht bereits in fünf Jahren auf den Wirtschaftsstandort Nachteile zukommen. Ohne Gegenmaßnahmen sinke die Attraktivität für Betriebsansiedlungen und es werde letztlich "der Wohlstand in Tirol gefährdet". In einer unter anderem von Beyer herausgegebenen Studie wird angeführt, dass Tirol 2001 im Vergleich zu 2000 um 5,1 Prozent weniger Geburten hatte, österreichweit betrug der Rückgang "nur" 3,8 Prozent. Lag die Zahl der Geburten in Tirol pro Frau 1961 noch bei 3,25, sind dies 2001 nur noch 1,34. Beyer stellt einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem wirtschaftlichen Aufstieg Tirols und dem starken Bevölkerungswachstum der vergangenen 50 Jahre her. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung sei dieses Wachstum nur zu einem Viertel auf Zuwanderungen zurückzuführen. Die Studie schließt mit einem Katalog an Möglichkeiten, wie Betriebe die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer verbessern könnten. Das Land sei mit finanziellen Anreizen für familienfreundliche Arbeitsmodelle gefordert. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.04.2002, hs)