Wien - Die Österreichische Kreditversicherung AG, neuerdings mit dem Beinamen des Hauptaktionärs, der französischen Coface, will die Marktdurchdringung in Sachen Versicherung der Außenstände von Firmen in Österreich erhöhen. Vor allem für Klein- und Mittelbetriebe sollen "leistbare" Produktpakete geschnürt werden, sagte Martina Dobringer, Vorstandschefin der ÖKV Coface bei ihrer ersten Pressekonferenz seit ihrem Wechsel vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV) an die Spitze des heimischen Marktführers bei Kreditversicherungen.Argument Die kommenden Kreditvergaberichtlinien Basel II sollen bei Ausbau des Geschäfts ein Argument sein. Denn, so Dobringer, durch Kreditversicherung werde die Liquidität in einem Unternehmen erhöht, was wiederum die Bonität verbessert. Derzeit ließen nur 20 Prozent der heimischen Unternehmen ihre Außenstände versichern - gerechnet sowohl für das Inlandsgeschäft wie auch im Export. Weitere zehn Prozentpunkte seien möglich, so Dobringer, allerdings müsse im Vertrieb enger mit Banken zusammengearbeitet werden. Die ÖKV habe Libro-, Forstinger- und Steiner-Pleiten, Rezession und Terrorfolgen voll zu spüren bekommen - die Schadensquote (in Bezug auf die Prämiensumme) ist von 59 Prozent im Jahr 2000 auf 67 Prozent 2001 gestiegen. "Wir haben aber Gott sei Dank weder Holzmann noch Kirch", so Vizechef Wolfgang Schweitzer, die Quote sei noch gewinnbringend. (szem, DER STANDARD, Printausgabe 17.4.2002)