Adonis, das Blaulichtfunknetz des Innenministeriums, ist gerettet. Den Zuschlag für das gut 260 Millionen Euro schwere Investment hat Mastertalk, das Konsortium aus Siemens und Wienstrom, bekommen, erfuhr DER STANDARD aus dem Innenministerium. Noch sei der Zuschlag nicht offiziell erteilt, die Bieter seien darüber aber schon informiert worden. Nach einer zweiwöchigen Stillhaltefrist, in der die Mastertalk-Konkurrenten prüfen, ob bei der Vergabe alles rechtens ist, wird der Deal veröffentlicht. Leider nicht Leer ausgegangen sind Walky Talky Telecom, das Konsortium aus Telekom Austria (49 Prozent) und Wirtschaftsservice Burgenland (Wibag), sowie Tetratel, der Zusammenschluss aus Austro Control, Kapsch und Motorola. Adonis, das mit vollem Namen Austrian Digital Operating Network for Integrated Services heißt und auf der EU-weit eingesetzten Tetra-Funktechnologie basiert, soll die bis dato unterschiedlichen Funknetze von Polizei, Rettung, Feuerwehr und diversen Notrufeinrichtungen ab 2005 ablösen und länderübergreifende Einsätze im Katastrophenfall erlauben. Teilen Der Lizenz zum Funken, die für fünfzehn Jahre (von 2005 bis 2021) erteilt wird, ist eine heftige Kontroverse über die kommerzielle Nutzung der Tetra-Frequenzen vorausgegangen. Die Anwärter hatten sich vehement für eine solche ausgesprochen, weil sich ein singuläres Blaulichtnetz niemals rechnen würde. Das Innenministerium wiederum hatte argumentiert, dass die Polizei ihre Frequenzen nicht "teilen" könne. Nun bekommen die Blaulichtorganisationen mit ihren 22.000 bis 24.500 Benutzern ein völlig eigenständiges Netz, die Standorte könnten allerdings auch für eine kommerzielle Nutzung herangezogen werden. Die Frequenzen vergibt das Infrastrukturministerium respektive die Rundfunk- und Telekom Control GmbH. Detail am Rande: Mastertalk funkt bereits im Großraum Wien, die Frequenzen haben vor zwei Jahren 5,08 Mio. EURO gekostet. (ung)