Unternehmen
Dornbirner Sparkasse in AG umgewandelt
Haftungsgemeinde erhält Sperrminorität und Provision
Bregenz/Dornbirn - Die Dornbirner Sparkasse (Bilanzsumme
2001: 1,66 Mrd. Euro) wurde rückwirkend per 31.12 2001 in eine
Aktiengesellschaft umgewandelt und heißt künftig Dornbirner Sparkasse
Bank AG. Außerdem wird eine Stiftung eingerichtet. Die
Haftungsgemeinde Dornbirn erhält eine Sperrminorität von 25,48
Prozent der Aktien, anteilige Dividenden sowie künftig eine jährliche
Haftungsprovision. Die Umgründung des 135 Jahre alten Instituts erfolgte unter
anderem deshalb, um eine EU-konforme rechtliche Regelung zu schaffen.
Das gaben am Mittwoch Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Hubert
Singer und Bürgermeister Wolfgang Rümmele in einem Pressegespräch
bekannt.
Lösung einmalig in Österreich
Die "Dornbirner Lösung" sei bisher einmalig in Österreich, meinten
Singer und Rümmele. Bisher bekannte Lösungen hätten im Verkauf von
Gemeindesparkassen an Landeshauptstadtsparkassen oder Großsparkassen
wie Erste Bank oder Bank Austria bestanden, in der Übernahme der
Aktienmehrheit an bestehenden Sparkassen (z.B. Tiroler Sparkasse Bank
AG) oder in der Übernahme von Minderheitbeteiligungen.
Die Stadtvertretung hat Dienstagabend die "Umgründung" einstimmig
beschlossen. Auch im (bisherigen) Sparkassenrat unter Vorsitz des
Bürgermeisters wurde die Rechtsformänderung einstimmig gut geheißen,
erinnerte Rümmele. Damit seien zwei Jahre dauernde "sehr faire
Verhandlungen" positiv abgeschlossen worden. Die Position der Stadt,
die als Haftungsgemeinde bisher keine Provision erhalten hat, habe
sich "stark verbessert". Ein Verkauf der Sparkasse, so Rümmele, wäre
für die Wirtschaftsstadt Dornbirn ein falsches Signal gewesen. (APA)