Asien & Pazifik
Indien: Verwaltigungen nach Ausschreitungen
Nicht einmal Minderjährige und Mütter verschont
Neu Delhi - Bei den Unruhen zwischen Hindus und Moslems
sind in Indien nach Aussage eines Untersuchungskomitees in den
vergangenen Wochen zahlreiche Frauen vergewaltigt worden. "Wir waren
erschüttert vom Ausmaß und von der Brutalität der Gewalt", heißt es
in einem Bericht des Komitees, das im Auftrag von Frauengruppen
Übergriffe gegen Moslemfrauen im westlichen Bundesstaat Gujarat
untersucht hatte. Das berichteten die indischen Zeitungen am
Mittwoch. Das Komitee sprach von unvorstellbarer sexueller Gewalt gegen
Moslemfrauen. "Nicht einmal minderjährige Mädchen und Mütter mit
Kindern wurden verschont", sagte Malini Ghosh, die zum Komitee
gehörte.
Die Welle der Gewalt hatte Ende Februar mit einem Brandanschlag
auf einen Zug mit Hindus begonnen. Bisher wurden mehr als 800
Menschen getötet. Hintergrund ist der Plan fundamentalistischer
Hindus, auf den Trümmern einer Moschee in Ayodhya einen Tempel zu
errichten. Übergriffe dauern an. So kamen am Dienstag in Ahmedabad,
der größten Stadt Gujarats, drei Menschen ums Leben. (APA/dpa)