Kosovo
Svilanovic: Mehrheit der Haager Angeklagten nicht in Jugoslawien
Regierung in Belgrad stellt mutmaßlichen Kriegsverbrechern Ultimatum
Belgrad - Die Mehrheit der mutmaßlichen Kriegsverbrecher,
deren Auslieferung das UNO-Kriegsverbrechertribunal fordert, hält
sich nach Einschätzung des jugoslawischen Außenministers Goran
Svilanovic nicht in Jugoslawien auf. Die föderale Regierung in
Belgrad hatte die Angeklagten am Mittwoch aufgefordert, sich dem
Tribunal innerhalb von drei Tagen freiwillig zu stellen. Gleichzeitig
war ein Verzeichnis von 23 angeklagten Personen veröffentlicht
worden. Es handelt sich um zehn jugoslawische Staatsbürger, weitere
13 Angeklagte sind bosnische oder kroatische Serben. Die jugoslawischen Behörden hätten das Verzeichnis erhalten, die
sich eventuell in Jugoslawien aufhalten könnten und es auch
veröffentlicht, präzisierte Svilanovic. Die Chefanklägerin des
Tribunals, Carla del Ponte, die heute in Belgrad erwartet wird, hatte
beim gestrigen Besuch in Sarajewo erneut ihre Absicht bekundet, von
den jugoslawischen Behörden die Festnahme und Auslieferung des
früheren bosnisch-serbischen Militärführers Ratko Mladic zu
beantragen. Gemäß Del Ponte hält sich Mladic weiterhin in Jugoslawien
auf. (APA)