Wien – Das österreichische Fußball-Nationalteam hat dem Afrika-Cup-Sieger und WM-Starter Kamerun am Mittwoch vor 32.100 Zuschauern im Wiener Happel-Stadion ein 0:0 abgetrotzt. Während in der ersten Hälfte die Gäste dominierten, war nach dem Seitenwechsel die ÖFB-Elf am Drücker und vergab durch Weissenberger, der in der 89. Minute nur die Stange traf, sogar noch die große Chance auf den Sieg. Damit hat die zum Auftakt gegen die Slowakei mit 2:0 siegreiche ÖFB-Auswahl auch im zweiten Spiel in der "Ära Hans Krankl" kein Tor bekommen.

Kamerun zumindest technisch überlegen

Die technische Überlegenheit der Afrikaner wurde auf dem regennassen Rasen in der Anfangsphase augenscheinlich. Die Schäfer-Truppe ließ den Ball in den eigenen Reihen laufen, kam aber nicht allzu oft gefährlich vor das Tor von Manninger. Foe prüfte den Fiorentiona-Keeper zunächst mit einem eher harmlosen Schuss (10.), 13 Minuten später jedoch tauchte der Lyon-Spieler nach Pass von Job allein im österreichischen Strafraum auf, verfehlte aber das ÖFB-Gehäuse um rund einen Meter. In der 43. Minute zog der Ball nach einem Schuss von Job nach Querpass von Olembe am langen Eck vorbei.

Wenige Torchancen der Österreicher

In der ersten Hälfte verliefen die wenigen Angriffe der Österreicher, die im Gegensatz zum Slowakei-Match an drei Positionen (Wimmer für Kitzbichler, Scharner für Stranzl, Weissenberger für Linz) verändert eingelaufen waren, zumeist im Sand. Nur einmal geriet die sichere Abwehr Kameruns in Gefahr, als Wallner mit einem idealen Lochpass Wimmer auf die Reise schickte, Weissenberger jedoch um einen Schritt zu spät kam. Zuvor hatten Distanzschüsse von Kapitän Herzog (6., 12./nach abgespieltem Freistoß) ihr Ziel weit verfehlt.

Österreicher legten zu

Nach dem Seitenwechsel wurden die Österreicher aktiver und fanden auch einige Einschussmöglichkeiten vor. In der 47. Minute schlug Vastic eine Ideal-Flanke auf Weissenberger, dessen Kopfball aus rund sieben Metern bändigte der eingewechselte Torhüter Kameni erst auf Raten. Drei Minuten später ging ein Vastic-Heber über das Tor, in der 60. Minute wurde Wimmer von einem Missverständnis zwischen Kameni und Njanka überrascht und schoss das Leder neben das Tor.

Gefahr durch Eto'o

Der Afrika-Cup-Sieger geriet in dieser Phase immer mehr in die Defensive, blieb aber dennoch phasenweise in Kontern gefährlich. Eto'os Kopfball in der 49. Minute strich nur um Zentimeter über die Querlatte und in der 56. Minute traf wieder Eto'o nach Pass von Olembe allein vor Manninger nur das Außennetz.

Riesenchancen durch Aufhauser und Weissenberger

Die ÖFB-Elf ließ sich davon nicht beeindrucken und war dem Siegestreffer bis zum Schlusspfiff näher. In der 76. Minute verzog Herzog, der bei seinem 95. Länderspiel zwar bemüht war, aber im Abschluss Pech hatte, einen Volley im Strafraum. Vier Minuten später ging ein Kopfball von Aufhauser nur knapp an der rechten Stange vorbei und in der 84. Minute parierte Kameni einen Weitschuss von Herzog. Die Riesenchance auf den Sieg hatte Weissenberger, der stärkste Österreicher, er traf allerdings nach sehenswertem Solo nur die linke Stange (89.). (APA)

  • Österreich – Kamerun 0:0
    Ernst-Happel-Stadion, 32.100, SR Massimo Busacca (SUI)

    ÖSTERREICH: Manninger – Scharner, Baur, Feldhofer – Wimmer (73. Kitzbichler), Herzog (88. Linz), Aufhauser, Weissenberger (93. Dospel), Panis (93. Höller) – Wallner (58. Mayrleb), Vastic (63. Markus Hiden)

    KAMERUN: Songo'o (46. Kameni) – Mettomo – Song, Njanka – Geremi, Lauren (71. Djemba-Djemba), Foe, Olembe (61. Ngom Kome), Tchato – Eto'o (85. Kioyo), Job (46. Suffo)