Nationalteam
Stimmen zum Spiel
Krankl: "Ich spüre überall eine Aufbruchsstimmung" - Schäfer: "Wenn man den ganzen Spielverlauf sieht, muss man mit dem Ergebnis zufrieden sein"
Hans Krankl (ÖFB-Teamchef): "Erstens bin ich sehr glücklich über
das Unentschieden, denn man hat gesehen, dass Kamerun eine tolle
Mannschaft ist, aber sie können noch besser spielen. Die erste Hälfte
war mir nicht recht, da hatten wir zu viel Respekt gehabt. In der
zweiten Hälfte haben wir den Respekt dann abgelegt und tolle Chancen
gehabt. Der Herzog-Volleyschuss muss ein Tor sein, der
Aufhauser-Kopfball war toll und dann auch noch der Stangenschuss von
Weissenberger. Die Burschen haben sich voll reingehängt und alles
gegeben, das ist wichtig für die Zukunft. Ich spüre überall eine
Aufbruchsstimmung.
Wir sind auf dem richtigen Weg, der aber ca. 30.000
Kilometer lang ist!"
Markus Weissenberger:
"Ich denke, das Unentschieden geht heute
sicher in Ordnung. Wir haben in der zweiten Hälfte gegen diese starke
Mannschaft, die hinten sehr gut steht und kampfbetont spielt, sehr
gut gespielt. Bei meinem Stangenschuss war ein bisschen Pech dabei."
Ivica Vastic:
"Ich habe in der zweiten Hälfte Bauchweh gekriegt
und mich deshalb austauschen lassen. Am Anfang hat Kamerun die Räume
schnell zugemacht, deshalb war es in der ersten Hälfte sehr schwer
für uns. Mit der Zeit ist dann unser Spiel aber immer besser
geworden."
Andreas Herzog:
"Es ist ein wunderbares Gefühl, mit
dem 95. Länderspiel den Rekord von Toni Polster einzustellen. Wir
haben eine gute zweite Hälfte gespielt und hätten sogar gewinnen
können."
Winfried Schäfer
(Teamchef Kamerun): "Wenn man den ganzen
Spielverlauf sieht, muss man mit dem Ergebnis zufrieden sein. Wir
haben in der ersten Hälfte gut gespielt, aber es verabsäumt ein Tor
zu machen. Nach der Pause hat Österreich unheimlich gut gekontert,
wir haben aber auch Fehler begangen. Die Österreicher müssen den
Neuaufbau bis zum Ende durchziehen, auch wenn es Niederlagen und
Rückschläge gibt."
Herbert Prohaska
(Ex-ÖFB-Teamchef): "Hans Krankl dürfte in der
Pause die richtigen Worte gefunden haben. Nach dem Spielverlauf in
der zweiten Hälfte hätte Österreich sogar gewinnen können. In der
ersten haben wir uns gar nichts getraut, in der zweiten haben wir
dann aber gezeigt, dass viel mehr drinnen ist. Wichtig ist auch, dass
wir im zweiten Länderspiel unter Hans Krankl wieder kein Tor bekommen
haben. Die Abwehr ist also sehr gut."
Paul Scharner:
"Ich bin einer, der sich fürs Team zerreißen will.
Dass ich heute durchgespielt habe, taugt mir irrsinnig. In der ersten
Hälfte war mehr drinnen für uns, in der zweiten ist es dann
wesentlich besser gelaufen. Man spürt aber deutlich die
Aufbruchsstimmung im Team."
Friedrich Stickler
(ÖFB-Präsident): "Ich war vom Einsatz der
Mannschaft begeistert. Dieses 0:0 ist für mich wie ein Sieg, weil es
gegen eine Mannschaft erzielt wurde, die ich zu den WM-Favoriten
zähle. Dass ein Aufbruch stattfindet, hat man auch daran gemerkt,
dass heute 32.000 Leute ins Stadion gekommen ist. Das Interesse wird
also größer, das hilft auch sicher bei der EM-Bewerbung 2008, denn
das ist ein Indiz, dass wir die EM wirklich haben wollen. Hans Krankl
ist ein unglaublicher Motivator, ich glaube deshalb, dass es aufwärts
geht."
(APA)