Zürich - Chimit-Dorzhi Dugarov arbeitet seit längerem mit dem westlichen Unternehmen Padma aus Zürich zusammen, die tibetische Kräutermischungen und Medikamente vertreiben. Bald kommt in der Schweiz ein neues, zusammen mit Dugarov entwickeltes Medikament auf den Markt. Die "Sarsaparilla-Kurformel", das aber nicht in Österreich erhältlich sein wird, dient als Entgiftungsmittel. Giftstoffe sind jedoch im tibetischen Sinne nicht nur Arzneimittel, die dem Organismus schaden, sondern auch Pollen, die Allergien auslösen.Pflanzen aus biologischen Anbau "Wir sind europaweit die einzige Firma, die tibetische Heilmittel nach westlichen Standards produziert", sagt Padma-Direktor Herbert Schwabl. Die Pflanzen, die für die Produkte verarbeitet werden, stammen hauptsächlich aus Indien, Nepal und teilweise aus Europa. Auch in der Schweiz werden das Akelei- und Goldfingerkraut angepflanzt. "Aber nur nach kontrolliert biologischen Anbau", erklärte Susanne Geistlich, Leiterin der Qualitätssicherung. "Denn Unreinheiten wie Pestizide oder Schwermetalle dürfen nicht enthalten sein." Padma 28 Eines der bekanntesten Medikamenten der Firma ist das Padma 28 gegen Durchblutungsstörungen. Dieses besteht aus 20 getrockneten, gemahlenen Heilkräutern, natürlichem Kampfer sowie einem Mineral. Auch Dugarov verwendet Teile der Inhaltsstoffe für seine Patienten. In der Schweiz wird Padma 28 wie in Dänemark, Polen und Litauen sogar als Arzneimittel gehandelt und kann von der Krankenkasse verschrieben werden. Nahrungsergänzungsmittel in Österreich In Österreich ist das Produkt ein Nahrungsergänzungsmittel. "Die Zulassung war aber ein langer Kampf mit den Behörden", so Schwabl. "Weil man nicht auf solche Vielstoffgemische eingestellt war. Und man ist der Meinung, dass es nicht wirken kann, wenn so viele Aspekte in einem Medikament kombiniert sind." Padma 28 wird wie alle tibetischen Heilmittel nicht verändert, sondern nur pulverisiert. "Die Rohware wird von Fremdmaterial aussortiert. Da können auch schon einmal Ringe, Nägel, Zähne oder Schafsglocken dabei sein", erzählt Geistlich. Danach werden die Inhaltsstoffe pulverisiert und vermischt. "Nach jedem Durchgang werden Kontrollen gezogen und in unserem Labor auf Identität, Gehalt und Rückstände untersucht. Ist das Material schlecht, wird es weggeworfen", so Schwabl. Tabletten statt Pulver Die Verarbeitung sei eine Umwandlung vom landwirtschaftlichen zum pharmazeutischen Produkt, so der Padma-Chef. Pro Jahr werden 30 Tonnen Pulver für das Medikament produziert, das zu Tablettenform verarbeitet wird. "Wir müssen das Produkt nach tibetischen Rezepturen so anbieten, dass es von der westlichen Welt angenommen wird", begründet Schwabl die Tablettenform.(APA)