Aus für "Ally McBeal": Die Kultserie um die neurotische Anwältin aus Boston wird nach fünfjähriger Laufzeit eingestellt. Der US-Fernsehsender Fox ist mit den Quoten der Emmy-gekrönten Unterhaltungsserie nicht mehr zufrieden. Die letzte Folge läuft in den USA am 20. Mai. Der Serienvorrat des ORF reicht noch bis Herbst.Tränen Autor und Produzent David Kelley, Ehemann von Filmstar Michelle Pfeiffer, überbrachte den Darstellern die traurige Nachricht am Mittwoch am Drehort. "Es gab Tränen. Es war sehr gefühlvoll", erklärte ein Sprecher von 20th Century Fox. Die Satire auf amerikanische Prozessier-Wut, auf Single-Ängste und die Launen der Liebe hat sich in den vergangenen Jahren auch in Deutschland und Österreich zu einem Hit entwickelt. Vor allem Frauen fanden in der Serie ihr eigenes Lebensgefühl mit Humor widergespiegelt. Vom Pech verfolgt Ally McBeal ist in Liebesdingen vom Pech verfolgt. Kaum ist sie mit einem Mann zusammen, der ihr wirklich gefällt, wechselt der seinen Job oder kehrt zur Ehefrau zurück. Beim Eintritt in die Kanzlei ihres ehemaligen Studienkollegen Richard Fish trifft sie ihre Jugendliebe Billy wieder, der dort arbeitet und mit der attrakti ven Georgia verheiratet ist. Sie muss sich außerdem mit den Marotten des dritten Anwaltskollegen John Cage auseinander setzen und mit der hyper-neugierigen Assistentin Elaine. Die Neurosen werden oft auf der Unisex-Toilette ausgelebt. Tricktechnik in TV-Serien "Ally McBeal" hat neue Comedy-Elemente der Tricktechnik in TV-Serien eingeführt. So wuchs der Titeldarstellerin, wenn sie einen höchst attraktiven Mann erblickte, plötzlich eine zwei Meter lange Zunge aus dem Mund, oder sie katapultierte lästige Gesprächspartner in Gedanken in einen Müll-Laster. Irgendwann nahmen die Fantasien derart überhand, dass Ally McBeal nicht mehr zwischen Halluzinationen und Wirklichkeit unterscheiden konnte. Ihr erschien zum Beispiel immer wieder ein tanzendes Baby, das sie ans Ticken ihrer biologischen Uhr erinnerte. Die Serie lockte auch Zuschauer mit Auftritten von Gaststars an, darunter Tina Turner, Elton John, Barry White und Barry Manilow. Ally machte Hauptdarstellerin Calista Flockhart zum Star. Die zierliche und magere Blondine spielte die smarte, aber mit emotionalen Problemen überfrachtete Titelheldin so überzeugend, dass sie sich immer wieder öffentlich gegen Unterstellungen wehren musste, selbst hochgradig neurotisch zu sein. Seit kurzem ist die 37-Jährige privat mit dem über 20 Jahre älteren Hollywood-Actionhelden Harrison Ford liiert. In der Serie war sie zuletzt mit Robert Downey Jr. verbandelt, der den Set wegen realer Drogenprobleme verlassen musste - was der Quote nicht gut tat. In der fünften Staffel werden unter anderen die Popstars John Bon Jovi und Anastacia mitspielen. (APA/AP/dpa)