Tampa/Florida - Die Mutter des 15-jährigen Charles Bishop, der im Januar mit einer einmotorigen Cessna in das 28. Stockwerk des Gebäudes der Bank of America geflogen ist, hat eine Klage gegen den Pharmakonzern Hoffmann-La Roche eingereicht. Die Hersteller des Aknemittels Accutane werden der "widerrechtlichen Tötung" und "Fahrlässigkeit" angeklagt. Accutane soll durch seine Nebenwirkungen wie z.B. Depression zur Todessehnsucht des Jugendlichen beigetragen haben. Wird der Klage stattgegeben, bringt dies der Klägerin 70 Mio. Dollar ein, berichtet CCN. Die Klage beinhaltet u.a., dass Accutane kein sicheres pharmazeutisches Produkt sei. Der Konzern habe versagt, die Öffentlichkeit über mögliche Nebenwirkungen wie Depressionen und Selbstmord aufzuklären. Das Medikament darf aufgrund seiner starken Wirkung nur im Abstand von einem Monat verschrieben werden. Jugendliche unter 18 Jahre benötigen das Einverständnis der Eltern. Zudem sollen Patientenberichte über Nebenwirkungen, die während klinischer Studien nach der behördlichen Genehmigung aufgetaucht waren, nicht publik gemacht worden sein. Hoffman-La Roche gab zur Klage keine Stellungnahme ab, erklärte aber, dass Accutane seit seinem 20-jährigen Bestehen und dem Einsatz bei schwerer Akne nicht mit Depressionen in Verbindung gebracht wurde. Laut einem Berufungsgericht in Florida vorliegenden Akten soll Accutane aber schwere psychiatrische Nebenwirkungen besitzen, die im Fall Bishops zum Tod geführt haben. (pte)