Shaath fordert in Berlin Schutztruppen für besetzte Gebiete
Minister der palästinensischen Autonomiebehörde zu Gesprächen bei Außenminister Fischer
Redaktion
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Berlin - Die Palästinensische Autonomiebehörde
fordert den Einsatz von Schutztruppen in den von Israel besetzten
Gebieten. "Internationale Schutztruppen als dritte Partei sind
wünschenswert", sagte Nabil Shaath, Minister für internationale
Zusammenarbeit, am Donnerstag in Berlin. Dort traf Shaath mit dem
deutschen Außenminister Joschka Fischer zu einem Gespräch über die
Lage in Nahost zusammen. Zum Thema Schutztruppen äußerte sich Fischer
nicht.
Shaath machte auf Nachfragen keine näheren Angaben zur
Ausgestaltung einer Schutztruppe. Er forderte die Israelis erneut
dazu auf, sich unverzüglich aus den besetzten Gebieten
zurückzuziehen.
Unterstützung Berlins
Der deutsche Außenminister erklärte, Berlin unterstütze jede
politische Initiative, die zu einem Ausstieg aus der Spirale der
Gewalt führe. Erneut sprach er sich dafür aus, den Konflikt durch
Einschaltung einer "dritten Partei" zu lösen. Fischer sagte: "Wir
haben intensiv darüber gesprochen, welche Schritte zu tun sind, um
die Politik im Krisengebiet auf den rechten Weg zu bringen. Wir
unterstützen jede politische Initiative, die zum Ausstieg aus der
Gewaltspirale führt." Entscheidend sei, dass sich Israel aus den
besetzten Gebieten zurückziehe. "Die internationalen
Hilfsorganisationen müssen dort ihre Arbeit aufnehmen können",
forderte der Minister. Wichtig sei, dass die internationale
Gemeinschaft den Konfliktparteien energisch helfe.
"Wir unterstützen die legitimen Forderungen der Palästinenser nach
einem eigenen Staat", betonte Fischer. Es sei sehr wichtig, dass sich
die USA auf hoher Ebene in den Konflikt eingeschaltet hätten und
US-Außenminister Colin Powell angekündigt habe, in einigen Wochen
erneut nach Palästina reisen zu wollen. (APA/AP/dpa)
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