"Man kann nicht jemand neonazistische Äußerungen vorwerfen, der sich seit seiner Jugend antifaschistisch engagiert, und daraus Rücktrittsgründe konstruieren. Mein unpassender Zwischenruf, den ich bedauernd zurückgezogen habe, entsprang einer emotionellen Situation: Helene Partik-Pablé hat Abgeordnete der Opposition beschuldigt, ohne nur ein Wort darüber zu verlieren, dass erstmals seit 1945 unter Genehmigung der Regierung Neonazis am Heldenplatz marschieren dürfen. Da sind mir die Emotionen durchgegangen.

Ich war in den 60ern Betreiber des antifaschistischen Jugendkomitees, bin Vorstands- mitglied im Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes. Es ist klare Strategie rechter Parteien, Gegner zu diskreditieren.

Der Zwischenruf wird mir nachhängen, das ist klar. Der Vorstadtjargon, der mir vorgeworfen wird, zu dem stehe ich: Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich ein Arbeiter aus der Vorstadt bin. Bei Partik-Pablé sind mir die Emotionen durchgegangen - ich habe ihr das erste Mal bewusst zugehört und werde ihr in Zukunft nicht mehr zuhören."

(DER STANDARD, Printausgabe, 19.4.2002)