Wintersport
Eisschnelllauf-Opa Krienbühl ist tot
Eigenwilliger Schweizer initiierte eine Materialrevolution
Basel - Der Schweizer Eisschnelllauf-Pionier Franz
Krienbühl ist im Alter von 73 Jahren in seinem Heimatort Unteragerl
gestorben. Der eigenwillige Innenarchitekt, von der Konkurrenz lange nicht ernst genommen begann seine sportliche
Karriere erst im Alter von 38 Jahren und belegte 1976 bei den
Olympischen Spielen in Innsbruck als 46-Jähriger den achten Platz
über 10.000 m. In den 70er und 80er Jahren dominierte Krienbühl als Serienmeister die Schweizer Eisschnelllaufszene. Seinen letzten Titel gewann er 1984 mit 54. Bekannt wurde Krienbühl allerdings vor allem als Erfinder des
hautengen Rennanzuges mit Kapuze, der heute längst zur normalen
Wettkampf-Ausrüstung gehört. Als die Konkurrenz noch im zweiteiligen
Woll-Dress ihre Runden drehte, nutzte Krienbühl schon aerodynamische
Kenntnisse. Er entwickelte auch verstellbare Schlittschuhschienen, eine Idee die später von der Industrie übernommen wurde. 1989 zog sich Krienbühl bei einem Radunfall schwere Verletzungen zu, von denen er sich nie mehr ganz erholen sollte. (red/APA/dpa)