Der Mediengigant AOL Time Warner will seine Internet-Strategie in den USA, Breitband-Zugänge landesweit zu promoten, aufgrund des ausbleibenden Erfolges überdenken. Damit trägt der Konzern die ambitionierte Vision zu Grabe, die Grundlage der Anfang vergangenen Jahres abgeschlossenen Fusion war, berichtet das Wall Street Journal (WSJ). Die Investoren waren damals begeistert von den Möglichkeiten, die ein Zusammengehen des größten US-Providers mit dem zweitgrößten Kabelnetzwerk-Betreiber versprach. Die Vision war es, Breitband-Internet in den USA zu einem Massenprodukt zu machen. Ein Jahr später sieht die Realität anders aus. Zugang über die Telefonleitung Der designierte Chef der AOL-Sparte des Konzerns, Robert Pittman, sieht das Hauptgeschäft im traditionellen Zugang über die Telefonleitung. In diesem Bereich werde nach wie vor mehr verdient. Er halte daher eine Konzentration auf diese Zugänge für sinnvoll, so das WSJ. Er sei erfreut wie viele AOL-Kunden ihren alten Service für 29,90 Dollar pro Monat behalten, obwohl sie zu einem Breitband-Service gewechselt sind. Die Marketingstrategie von AOL müsse daher die Bindung dieser Kunden sein. Die landesweite Bewerbung der Breitband-Variante von AOL stellte er in Frage. Erfolg blieb aus Obwohl der Breitband-Zugang von AOL im vergangenen Jahr massiv promotet wurde, blieb der Erfolg genau in dem Bereich aus, der Motor des Wachstums für AOL Time Warner werden sollte. Der Mediengigant schaffte es nicht, das AOL-Angebot auch in andernen Kabelnetzwerken als den eigenen anzubieten. AT&T kooperiert in diesem Bereich mit EarthLink, dem drittgrößten US-Provider, Kabelnetz-Betreiber Comcast hat den Internet-Partner United Online. Mehrere Studien prognostizieren ein rasantes Wachstum für Breitband in den USA von derzeit 15 Prozent aller Haushalte auf etwa 40 Prozent im Jahr 2006. Das nutzt AOL Time Warner aber jetzt wenig. Der Wert des Konzerns fällt beständig, während Konkurrenten zulegen.(pte)