Geld
Schlechtere Stimmung für Aktien
Merrill Lynch-Umfrage: Risikoneigung bei Fondsmanagern verringert
Wien - Eine verschlechterte Stimmung und höhere
Risikoaversion unter internationalen Fondsmanagern zeigt eine in
dieser Woche veröffentlichte Studie der Investmentbank Merrill Lynch.
Die institutionellen Investoren haben ihre Gewinnerwartungen
zurückgeschraubt, auch der Inflationsausblick habe sich eingetrübt.
Insgesamt erscheint auch die Bewertung von Aktien wieder teurer, geht
aus der von 4. bis 11. April unter 305 Fondsmanagern durchgeführten
Befragung hervor.Märkte überbewertet
Derzeit stufe die Mehrheit der befragten Fondsmanager die
Aktienmärkte für überbewertet ein. Im Schnitt sehen die Profianleger
die Börsen derzeit zwei Prozent über ihrem fairen Wert, 21 Prozent
der Befragten erwarten aber, dass sich die Bewertungsaufschläge im
Lauf der nächsten zwölf Monate weiter erhöhen werden.
Zudem habe sich auch der Appetit auf Risiko der Fondsmanager im
laufenden Monat verringert. Die Portfolios wurden tendenziell
defensiver ausgerichtet. 80 Prozent der Fondsmanager gaben aber an,
Aktien in Schwächephasen zukaufen zu wollen, sollten die Aktienmärkte
in den nächsten drei Monaten um zehn Prozent zurück gehen.
Eurozone favorisiert
Favorit im Regionenvergleich war im April die Eurozone. 33 Prozent
der Befragten gaben an, sie würden Aktien der Eurzone übergewichten.
29 Prozent favorisierten die Schwellenmärkte. Die US-Börsen wurden
als am wenigsten attraktiv eingestuft: 38 Prozent der Investoren
würden die USA in ihren Portfolios untergewichten, 27 Prozent setzen
Japan auf Untergewichtung.
Auch im Währungsvergleich zeigte sich der Euro als klarer Sieger.
65 Prozent der Fondsmanager favorisierten die Europäische
Gemeinschaftswährung. Zudem sehen 58 Prozent der Befragten den Dollar
als überbewertet gegenüber dem Euro. Für 49 Prozent der Fondsmanager
ist der Yen die unattraktivste Währung für Investments. (APA)