Der 75-jährige Gründer der Münchner
Kirch-Gruppe, Leo Kirch, wird einem Zeitungsbericht zufolge der
insolventen KirchMedia möglicherweise als Berater zur Seite stehen.
Derzeit werde ein entsprechender Vertrag vorbereitet, berichtete die
"Süddeutsche Zeitung" (SZ) am Freitag unter Berufung auf den neuen
KirchMedia-Geschäftsführer Hans-Joachim Ziems vorab aus ihrer
Samstagsausgabe. Allerdings müsse eine solche Vereinbarung noch von
dem vorläufigen Insolvenzverwalter Michael Jaffe sowie dem
Gläubigerausschuss genehmigt werden. Ein Sprecher der Kirch-Gruppe
lehnte eine Stellungnahme ab. Unterdessen konnte eine Tochter der KirchMedia die Rechte für die
Übertragung der Fußballweltmeisterschaften 2002 und 2006 nach Indien
und China verkaufen. Kirch sei daran interessiert, dass sein über
fünf Jahrzehnte aufgebautes Lebenswerk nicht zerstört, sondern
gerettet werde, schrieb die SZ weiter. Die Bezahlung des 75-Jährigen
hänge von der Dauer des Beratungsverhältnisses ab, berief sich das
Blatt auf Ziems. Im Umfeld des Medienkonzerns ist SZ-Angaben zufolge
aber von mehreren Millionen Euro die Rede.
Die KirchSport AG hat eigenen Angaben zufolge unterdessen mit dem
chinesischen Staatsfernsehen CCTV eine Einigung über den Kauf der
Übertragungsrechte der kommenden beiden Fußball-Weltmeisterschaften
erzielt. Darüber hinaus sei auch eine Vereinbarung mit dem indischen
TV-Veranstalter Taj Television Ltd getroffen worden, teilte die in
der Schweiz firmierende KirchSport mit. Für beide Verträge wurde kein
Kaufpreis genannt. Die WM 2002 in Japan und Korea beginnt Ende Mai.
2006 wird Deutschland Gastgeber der Weltmeisterschaft sein.
KirchMedia, die am 8. April Insolvenzantrag gestellt hatte, hatte
zuvor im Einvernehmen mit den Gläubigern und dem Fußball-Weltverband
die WM-Übertragungsrechte in die KirchSport ausgegliedert. Im Zuge
der Insolvenz wären die Rechte sonst an die Fifa zurückgefallen, die
eine Vermarktung jedoch kaum mehr hätte realisieren können. (APA/Reuters)