Wien - "Wir brauchen Köpfe statt Ärsche." Mit diesem ungewöhnlichen Slogan will das Liberale Forum neue Mitarbeiter gewinnen. Wie Parteichef Alexander Zach erklärte, gehe es darum, die klügsten Köpfe zu finden, und nicht jene, die es am längsten in Sitzungen aushalten und sich damit hochdienen. "Wir suchen Leute, die ihr Hirn der Liberalen Sache zur Verfügung stellen." Zach, der die Partei vor einem Jahr bei Null übernommen hat, betonte, dass in der Zwischenzeit wieder Strukturen aufgebaut worden seien. "Wir sind ein entscheidendes Stück weiter gekommen." Die Liberalen wollen nun eine Kampagne starten, um neue Mitarbeiter und mögliche Kandidaten zu gewinnen. Es gehe dabei in erster Linie um eine projektorientierte Arbeit. Die gesuchten Personen sollten für eine bestimmte Zeit "eine Partnerschaft für die Sache" eingehen, erläuterte Zach. Für diese Einbindung ist auch eine Plattform im Internet geplant. Generell wollen sich die Liberalen "gegen die etablierte Politik" wenden. Sie wollen eine "Partei der neuen Art" sein. Neben dem geplanten Antreten bei der Nationalratswahl im nächsten Jahr schließen die Liberalen auch eine Kandidatur bei den Landtagswahlen in Oberösterreich und Niederösterreich nicht aus. In Linz wird am 8. Mai bereits ein Wahlkampfbüro eröffnet. Dieses soll zunächst einmal für die Gemeinderatswahl in Linz dienen, könnte aber auch für die Landtagswahl genutzt werden. Auch in Niederösterreich werden "wahlkampffähige Strukturen" aufgebaut. Ziel sei zwar die Nationalratswahl, aber die Landtagswahl könnte auch ein Instrument zu deren Unterstützung sein. Wenn in Niederösterreich dann eine Dynamik entstehen sollte, werde man sich die Chance nicht entgehen lassen. Die Frage des Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl ist nach wie vor offen. Ziel sei es, eine öffentlich bekannte Persönlichkeit zu finden. Wenn dies nicht gelingen sollte, dann wäre auch eine "Teamlösung" möglich, in der auch er selbst mitwirken könnte, meinte Zach. Spitzenkandidat will Zach aber nicht sein. "Ich kenne meine Stärken und die liegen in der Organisation der Partei." Hans-Peter Haselsteiner sei zwar nach wie vor eine Wunschlösung, es werde aber nur sehr schwer möglich sein, dass er sich von seinem Baukonzern freispielen kann. Haselsteiner ist auch der einzige der alten Führungsgarnitur, der im neuen Team einen Platz hätte, betonte Zach. Alle anderen inklusive der Parteigründerin Heide Schmidt würden die Partei nur noch im Hintergrund mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung unterstützen. Nach außen wolle man mit neuen, jungen Leuten und einem neuen Stil der Partei ein neues Bild geben. Als er die Partei vor einem Jahr übernommen habe, sei außer einem Computer und einer Büroeinrichtung nichts mehr vorhanden gewesen, erzählt Zach. Außer in Wien und Niederösterreich seien alle Strukturen aufgelöst gewesen. In der Zwischenzeit habe man die Finanzen in Ordnung gebracht und die Partei langsam wieder aufgebaut. In jedem Bundesland gebe es zumindest einen Verantwortlichen, in Wien, Niederösterreich, Salzburg, Linz und Graz auch eine Infrastruktur. Das Bundesbüro habe vier Angestellte. In dieser Zeit habe er auch "in der Partei Ordnung gemacht" und klar gestellt, dass künftig alle an einem Strang ziehen. Die alte Partei sei auch an den vielen "Partikularinteressen" gescheitert. Jeder habe gemacht, was er wollte und das als liberal verkauft. "Das gibt es nicht mehr", stellte der Parteichef klar. (APA)