Vatikanstadt - Papst Johannes Paul II. hat Palästinenser und Israelis dazu aufgerufen, den Konflikt um die Geburtskirche in Bethlehem zu beenden. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz sagte der Papst am Sonntag laut Kathpress, die Basilika und die anliegenden Gebäude seien zum Schauplatz von "Zusammenstößen, Erpressungen und wechselseitigen Beschuldigungen" geworden. Die Geburtskirche und alle heiligen Stätten müssten unverzüglich wieder den Betenden und den Pilgern zurückgegeben werden, forderte der Papst. Er sagte, er selbst begebe sich täglich im Geiste in die Geburtskirche, wo er bei seiner Pilgerfahrt vor zwei Jahren unvergessliche Momente erlebt habe. Die internationale Gemeinschaft rief der Papst auf, sie dürfe nichts unversucht lassen, damit das Heilige Land möglichst bald aus der "Spirale des Hasses und der Gewalt" herauskomme. Er bete dafür, dass die Konfliktparteien den Mut zum Frieden fänden und die Staatengemeinschaft in ihren Bemühungen um Solidarität nicht nachlassen möge. Israelis und Palästinenser sollten lernen, miteinander zu leben, und das Heilige Land solle "endlich wieder geheiligte Erde und ein Land des Friedens werden." Die israelische Armee hat unterdessen die Telefonleitungen zu der seit dem 2. April von Palästinensern besetzten und von Israelis belagerten Geburtskirche in Bethlehem gekappt. Seit den frühen Morgenstunden des Samstags sei der telefonische Kontakt der Franziskaner-Kustodie mit den Ordensleuten im Inneren des Gebäudekomplexes abgebrochen, berichtete der "Osservatore Romano". Noch am Montag hatte Johannes Paul II. persönlich mit den Franziskanern im Konvent an der Geburtskirche telefoniert und ihnen Mut zugesprochen. (APA)