International
G-7-Aktionsplan soll Länder-Insolvenzen verhindern
Anleiheverträge sollen flexibler werden
Washington - Mit einem Aktionsplan wollen die
Finanzminister der sieben wichtigsten Industriestaaten (G 7) hoch
verschuldeten Ländern aus der Krise helfen. Die Minister
verabschiedeten am Samstag in Washington ein Dokument, um
"Finanzkrisen zu vermeiden und bessere Lösungen zu finden, wenn sie
dennoch passieren". "Der Aktionsplan ist ein gehöriger Fortschritt bei der
Krisenbewältigung", sagte der deutsche Bundesbankpräsident Ernst
Welteke. Der Plan sieht vor, in Anleiheverträgen künftig einen Passus
über das präzise Vorgehen im Falle einer nötigen Umschuldung
aufzunehmen. Vor allem sollen Umschuldungsvereinbarungen mit einer
Mehrheit der Gläubiger verabschiedet werden können. Zur Zeit müssen
die Gläubiger noch Einvernehmen erzielen. Damit kann ein einziger
Anleihenehmer ein Umschuldungsabkommen zu Fall bringen.
Der Weltwährungsfonds (IWF) soll nach dem Willen der G-7-Minister
frühzeitige Schuldenanalysen vornehmen, um Insolvenzen zu vermeiden.
Gleichzeitig begrüßten die Minister einen IWF-Vorschlag über ein
Insolvenzverfahren für hoch verschuldete Länder. Dazu seien
wahrscheinlich neue internationale Verträge notwendig. Nach dem
Vorschlag soll der IWF Mitgliedsländern die Einstellung von
Schuldendiensten vorübergehend gestatten, um Raum für geordnete
Umschuldungsverhandlungen zu schaffen.(APA/dpa)