Wirtschaft
Siemens will weitere 5.000 Stellen abbauen
Stellenkürzungen in Netzwerksparte
München - Der Münchener Siemens-Konzern will nach
Angaben aus Gewerkschaftskreisen im Telekommunikationsbereich
offenbar über die bisher geplanten 10.000 Stellen hinaus weitere Jobs
streichen. Es sei nahezu sicher, dass in der Sparte Information und
Communication Networks (ICN) weitere 5000 Jobs wegfallen würden, hieß
es am Montag aus Gewerkschaftskreisen. Ob es dabei zu
betriebsbedingten Kündigungen kommen werde, sei noch offen. Ein
Unternehmenssprecher wollte dazu keinen Kommentar abgeben und verwies
auf die Pressekonferenz des Konzerns anlässlich der Veröffentlichung
der Halbjahreszahlen am kommenden Donnerstag. Im vergangenen Jahr
hatte Siemens ICN angesichts der Flaute im Telekommunikationsmarkt
bereits die Streichung von 10.000 Stellen angekündigt. Das Magazin
"Focus" hatte am Wochenende von einem weiteren Stellenabbau bei ICN
berichtet.
Mit einem weiteren Arbeitsplatzabbau würde Siemens dem Beispiel
des schwedischen Konkurrenten Ericsson folgen, der am Montag
angesichts hoher Verluste die Streichung von weiteren 20.000 Stellen
angekündigt hatte.
Siemens Österreich widerspricht Gerüchten
Gerüchte über einen massiven Jobabbau bei der
Softwareschmiede PSE (Programm- und Systementwicklung) wurden von
einem Sprecher von Siemens Österreich am Montag hingegen als nicht der
Realität entsprechend bezeichnet. "Das ist de facto nicht so.
Momentan bauen wir keine Mitarbeiter ab", sagte Sprecher Gerald
Oberlik . Es gebe wohl Überkapazitäten, doch versuche
Siemens Österreich, diese "durch Kapazitätsanpasssungen zu glätten",
beispielsweise durch den Abbau von Urlaubsrückständen. Am Wochenende
hieß es gerüchteweise, dass Siemens-PSE in Österreich bis zu 900
Mitarbeiter abbauen wolle, vor allem im PSE-Werk in Wien-Meidling,
das aus dem ehemaligen KDAG-Kabelwerk umgebaut worden war.
Aktie im Minus
Die Siemens-Aktie notierte am Nachmittag in einem schwächeren
Marktumfeld mit 64,10 Euro um 5,57 Prozent im Minus. (APA/Reuters)