Asien & Pazifik
Wieder Tote bei Religionsunruhen in Westindien
Armee kontrolliert Teile der Stadt Ahmadabad - Muslim von fanatischen Hindus angezündet
Ahmadabad - Den seit Wochen anhaltenden Religionsunruhen
im westindischen Unionsstaat Gujarat sind am Dienstag erneut
mindestens zwei Menschen zum Opfer gefallen. Ein Muslim wurde nach
Angaben der Polizei in Ahmadabad offenbar von fanatischen Hindus
angezündet. In einem anderen Stadtteil wurde ein Hindu erschossen,
als Polizisten versuchten, die brandschatzenden Menschen
zurückzudrängen. Die Menge habe mindestens 20 Hütten und mehrere Fahrzeuge in dem
Viertel in Brand gesteckt, sagte ein Polizeisprecher. Zwei Stadtteile
wurden der Armee unterstellt. Die Zahl der Todesopfer der Ende
Februar neu ausgebrochenen religiös motivierten Unruhen stieg auf
857.
Die Regierung von Gujarat kündigte am Dienstag Ermittlungen zu den
schweren Zusammenstößen vom Wochenende an. Dabei waren zehn Muslime
von Polizisten erschossen worden. Die Beamten hatten nach Angaben der
Behörden versucht, die Gewalt zwischen Hindus und Muslimen zu
beenden. Innenminister K. Nityanandam erklärte, erste Untersuchungen
hätten ergeben, dass die meisten der Opfer in den Kopf geschossen
worden seien. Nach Angaben des Obersten Gerichts ist es den
Polizisten nicht erlaubt, bei Schüssen in eine Menge auf Körperteile
oberhalb der Knie zu schießen. (APA/AP)