Wien - Am Montag wurde das Arbeitsmarktprogramm der Wiener Sozialpartner präsentiert. Grundsätzlich zeigten sich die OppositionsvertreterInnen mit dem Maßnahmenpaket, das zusätzlich mit sieben Mill. Euro vom Bundes-Arbeitsmarktservice finanziert wird, zufrieden, Wiener VP-Chef Bernhard Görg und FP-Obmann Hilmar Kabas befanden es als "zu wenig". Die Wiener Grünen begrüßen den Einsatz von 2,2 Millionen Euro für die Jugendbeschäftigung seitens der Stadt Wien, vermissen allerdings spezielle Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit von Frauen. Wien negativer Spitzenreiter Die Arbeitslosigkeit von Frauen in der Altersgruppe der 15-25 Jährigen ist im Vergleich zum März des Vorjahres um alarmierende 47,9 % gestiegen (jene der jungen Männer im Vergleich um 39,4 %). Damit rangiert Wien österreichweit im Spitzenfeld. Bisher wurde von der Stadtregierung auf den dramatischen Anstieg der Frauenarbeitslosigkeit jedoch nicht reagiert. Offensive gegen atypische Beschäftigung Die Grünen fordern Maßnahmen zum Abbau der geschlechtsspezifischen Segregation am Arbeitsmarkt und eine Offensive gegen atypische Beschäftigungsverhältnisse, die bereits bei jungen Frauen dramatisch zunehmen. Viele Frauen ergreifen immer noch vorrangig traditionell weibliche und schlechter bezahlte Berufe, immer mehr junge Frauen finden nur mehr einen nicht existenzsichernden Teilzeitarbeitsplatz oder Freien Dienstvertrag. Die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern liegen bei Jugendlichen bereits bei über einem Drittel. Das ist ein Alarmsignal", so Monika Vana, Landtagsabgeordnete und stellvertretende Klubobfrau der Grünen Wien. Ausschließlich Männersache "Eine Initiative für Frauenbeschäftigung ist überfällig", verlangt Vana. "Es ist unverständlich, wieso Stadtrat Rieder zwar Milliardenbeträge für die Bauwirtschaft locker machen konnte, für zusätzliche Programme für Frauen aber keinen einzigen Euro vorsieht. Die Arbeitsmarktpolitik der SPÖ für Frauen ist offenbar vollkommen zum Stillstand gekommen. In Wien machen ausschließlich Männer Beschäftigungspolitik". "FRECH - Frauen ergreifen Chancen" Vana kritisiert, dass die arbeitsmarktpolitischen Gelder der Stadt Wien zu immer höherem Anteil in die Wirtschaftförderung fließen und nicht den arbeitsmarktpolitischen Initiativen und Beratungsstellen - und damit den direkt Betroffenen - zugute kommen. "Die arbeitsmarktpolitischen Einrichtungen werden von der blau-schwarzen Bundesregierung kaputtgespart. Es gibt nicht nur immer weniger Jobs, sondern das AMS spart auch immer mehr bei der Beratung und Qualifizierung ein. Dabei steigt der Beratungsbedarf arbeitsloser Menschen enorm, und auch jene, die in Beschäftigung stehen und sich beruflich verändern möchten, brauchen entsprechende Angebote. Diese arbeitsmarktpolitische Lücke sollte die Stadt Wien schließen, indem sie Initiativen wie beispielsweise "FRECH - Frauen ergreifen Chancen" für Atypisch Beschäftigte verstärkt und ausbaut", so Vana abschließend. (red)