Wenn Ron Sommer an diesem Dienstag die Bilanz für das Geschäftsjahr 2001 vorlegt, hat der Vorstandschef der Deutschen Telekom einiges zu erklären: Erstmals seit dem Börsengang 1996 ist das größte europäische Telekommunikationsunternehmen tief in die roten Zahlen gerutscht: Nach ersten vorläufigen Ergebnissen liegt der Fehlbetrag bei 3,5 Milliarden Euro. Anders als 2000 reichten im vergangenen Jahr die Sondererträge aus Verkäufen von Beteiligungen nicht mehr aus, um den Absturz in die Verlustzone zu verhindern. Verschuldet Löcher in die Bilanz des Unternehmens reißen vor allem drei Posten: Die hohe Verschuldung und die damit verbundenen Zinsverpflichtungen, der milliardenschwere Zukauf des US- Mobilfunkbetreibers VoiceStream sowie die Kosten für den Erwerb der UMTS-Lizenzen. Zinsen und Abschreibungen drücken auf die Ergebnisse. Für Werner Stäblein, Telekom-Analyst der Frankfurter BHF-Bank, sind solche Zahlen dennoch nicht bedrohlich: Einspielen "Die Telekom wie auch andere Unternehmen der Branche investierten Summen, die erst über einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren wieder eingespielt werden", sagt er. Das sind vor allem Zukäufe wie VoiceStream und die Kosten für den Erwerb der UMTS- Mobilfunklizenzen, die über eine längere Periode abgeschrieben werden und die Gewinne entsprechend schmälern. Gescheiterter Deal Das ehrgeizige Ziel, bis zum Jahresende die Verbindlichkeiten auf 50 Milliarden Euro herunterzufahren, hat die Telekom vor wenigen Wochen um ein Jahr nach hinten verschoben. Grund hierfür ist der geplatzte Verkauf des TV-Kabelnetzes an Liberty Media für 5,5 und das schlechte Börsenumfeld, durch das sich der geplante Börsengang von T-Mobile International verzögert. (APA)