Wien - Der Kleinaktionärsvertreter Wilhelm Rasinger empfiehlt den Privataktionären der Voith Paper, das freiwillige Übernahmeangebot der deutschen Mutter J. M. Voith über 24 Euro je Aktie nicht anzunehmen. "Das Angebot reißt nicht vom Hocker - eher das Gegenteil", sagte Rasinger am Montag, der Preis sollte sich eher in Richtung 30 Euro bewegen. Kleinaktionäre sollten daher ausharren, es könne nicht noch schlechter werden. Wie berichtet läuft das freiwillige Übernahmeangebot noch bis 23. April 2002. Allen Voith Paper-Aktionären werden 24 Euro je Stamm- oder Vorzugsaktie geboten. Bereits zur Angebotsstellung am 22. März verfügte J.M. Voith über 86,5 Prozent der Voith Paper-Anteile. (APA) Zweistufiges Vorgehen Rasinger nimmt an, dass die deutsche Mutter über ein zweistufiges Vorgehen alle Voith Paper-Aktien in ihren Besitz bringen will. Der erste Schritt sei, über ein freiwilliges Angebot die 90 Prozent-Marke zu überschreiten um in einem zweiten Schritt die verbleibenden Aktionäre mittels "Sqeeze Out" zwangsabzufinden. Bei diesem Abfindungsangebot ist laut Rasinger eine Überprüfung des Preises - im Gegensatz zum freiwilligen Angebot - möglich. Zudem hebt der Kleinaktionärsvertreter "merkwürdige Begleitumstände" des freiwilligen Angebots hervor, denn am 29. März sei im Amtsblatt der "Wiener Zeitung" eine Richtigstellung der Finanzkennzahlen erfolgt. Zuvor sei ein über drei Jahre gleich bleibender Gewinn je Aktie von 0,60 Euro angegeben worden, obwohl "das Börsehandbuch 2001 wesentlich höhere Werte ausweist". Weiters erfolgte laut Rasinger erst am 18. April die Klarstellung, wonach auch den Aktionären die Dividende für das Geschäftsjahr 2000/01 (58 Cents je Stamm- bzw. 73 Cents je Vorzugsaktie) zustehe, die das vorliegende Angebot bis 23. April annehmen.