amnesty fordert Prüfung möglicher Kriegsverbrechen in Jenin
Hinweise auf "sehr ernste Verstöße"
Redaktion
,
London - Die Menschenrechtsorganisation amnesty
international (ai) hat eine internationale Untersuchung wegen des
Verdachts israelischer Kriegsverbrechen im palästinensischen
Flüchtlingslager Jenin gefordert. Eine Erkundungsmission in das
großenteils zerstörte Lager habe Hinweise auf "sehr ernste Verstöße"
gegen internationales Recht ergeben, sagte ai-Sprecher Javier Zuniga
am Montag in London. "Wir sprechen hier von Kriegsverbrechen." Ein
weiterer ai-Vertreter sagte, die israelische Behauptung könne nicht
aufrecht erhalten werden, in dem Lager seien fast ausschließlich
militante Palästinenser getötet worden. Unter den Leichen seien
eindeutig auch Zivilisten identifiziert worden. Bereits am vergangenen Freitag hatte amnesty international
berichtet, die Organisation verfüge über deutliche Hinweise auf
Menschenrechtsverletzungen der israelischen Armee im Flüchtlingslager
Jenin. Während der rund dreiwöchigen "Operation Schutzwall" zerstörte
die israelische Armee das Lager fast vollständig. Die Palästinenser
werfen den Soldaten ein Massaker an mehreren hundert Menschen vor.
Israel spricht dagegen von einigen Dutzend Opfern, bei denen es sich
um palästinensische Kämpfer handle. (APA)
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