Berlin - Der Chef der deutschen Gewerkschaft IG-Metall, Klaus Zwickel, hält einen Streik im Tarifkonflikt der Metallindustrie für unausweichlich. "Die Streikwahrscheinlichkeit beträgt 100 Prozent", sagte er der Tageszeitung "Bild" von Dienstag. Es werde keine weiteren Verhandlungen geben. Schlichtungsversuche lehne er ab, sagte Zwickel weiter: "Jeder, der sich einmischen will, wird sich eine blutige Nase holen." Die IG Metall entscheidet am Dienstag in Frankfurt darüber, wo sie Streik-Urabstimmungen einleitet. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall will sein weiteres Vorgehen ebenfalls beraten. Die Verhandlungen waren am Freitag im traditionellen Pilotbezirk Baden-Württemberg für gescheitert erklärt worden. Dort standen sich zuletzt eine Forderung von vier Prozent und ein Arbeitgeberangebot von 3,3 Prozent sowie eine Einmalzahlung von 190 Euro für zwei Monate gegenüber. Ursprünglich war die IG Metall mit einer Forderung von 6,5 Prozent in die Verhandlungen gegangen. Nach Baden-Württemberg hatten am Montag auch alle andere Bezirke der IG Metall das Scheitern der Tarifverhandlungen erklärt und beim Hauptvorstand der Gewerkschaft Urabstimmungen und Streiks beantragt. (APA/Reuters)