IT-Business
Kein Verdacht auf Insiderhandel bei AT&S
Wertpapieraufsicht hat dreimonatige Untersuchung abgeschlossen
Der Finanzvorstand des steirischen
Leiterplattenherstellers AT&S
, Harald Sommerer, wurde nach
dreimonatiger Untersuchung durch die Wertpapieraufsicht vom Verdacht
auf Insiderhandel befreit, gibt AT&S am Dienstag bekannt. "Wir teilen
Ihnen hiermit mit, dass die Untersuchungen in Ihrem Fall
abgeschlossen sind und dass sich der Verdacht des Missbrauchs von
Insiderinformationen nicht bestätigt hat", wird in der Aussendung aus
dem Schreiben der Finanzmarktaufsichtsbehörde an den AT&S
Finanzvorstand zitiert.
Zufriedenheit
Sommerer zeigte sich in einer ersten Reaktion zufrieden. "Ich habe
mir nie etwas vorzuwerfen gehabt. Es war höchst an der Zeit, dass nun
auch die Wertpapieraufsicht zu diesem Urteil gekommen ist. Ich hoffe,
dass man in Zukunft etwas verantwortungsbewusster mit solchen
Anschuldigungen umgeht".
Hintergrund
Auslöser der Untersuchung war, dass Sommerer, Schwiegersohn von
AT&S-Großaktionär Hannes Androsch, laut einer Veröffentlichung der
Deutschen Börse im Internet, am 3. Jänner 2002, 4.000 seiner
insgesamt rund 170.000 AT&S-Aktien verkauft hat. Am 8. Jänner
publizierte AT&S eine Umsatzwarnung, die den Kurs der Aktie am
Frankfurter Neuen Markt um 20 Prozent abstürzen ließ.
Die deutsche Börsenaufsicht hatte unmittelbar darauf von einem
"klärungsbedürftigen Sachverhalt" gesprochen und eine Voruntersuchung
eingeleitet, um das Marktgeschehen hinsichtlich Kurs- und
Umsatzentwicklung im fraglichen Zeitraum unter die Lupe zu nehmen. In
der Folge war ein "förmliches Insiderverfahren" unter Einbeziehung
des Unternehmens eröffnet worden. (APA)