Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) hat vor dem Einsatz von Antibiotika zur Bekämpfung des Feuerbrandes an Obstbäumen gewarnt. Die Bewohner von Siedlungen neben Obstplantagen könnten dadurch gefährdet werden, teilte der Verband am Dienstag in Nürnberg mit. Außerdem könnten sich gegen Antibiotika resistente Krankheitserreger entwickeln. Nach BN-Angaben besteht in den nächsten Tagen auf Grund des Wetters erhöhte Gefahr, dass Obstbäume vom Feuerbrand befallen werden. Dabei handelt es sich um eine Bakterienkrankheit, die sich von einzelnen Blüten bis über den gesamten Baum verbreiten kann. Die Pflanzen sehen dann wie verbrannt oder verdörrt aus. Der Erreger wird von Insekten, Wind oder Regentropfen übertragen. Die Infektionsgefahr erhöht sich bei schwül-warmem Wetter. Mittel könnte für Menschen und Tiere Wirkung verlieren Die Biologische Bundesanstalt hat nach Angaben der Naturschützer zur Bekämpfung des Feuerbrands den Einsatz von Plantomycin genehmigt, welches das Antibiotikum Streptomycin als Wirkstoff enthält. In der Humanmedizin werde das Mittel zur Bekämpfung der Tuberkulose eingesetzt. Auch als Tierarzneimittel sei es zugelassen. Der Bund Naturschutz befürchtet, dass Krankheitserreger, die mit dem Antibiotikum in Berührung kommen, Resistenzen ausbilden, so dass das Mittel für Menschen und Tiere seine Wirkung verliert. Die Umweltschützer fordern mehr Geld für die Forschung an alternativen Mitteln und die Resistenzzüchtung. Für die betroffenen Obstbauern solle es einen Entschädigungsfonds geben, der 80 Prozent der Kosten für die Anpflanzung resistenter Sorten übernimmt. (APA/dpa)