Moskau - Nur vier Wochen vor dem russisch-amerikanischen
Gipfel sind die Abrüstungsgespräche nach Angaben des
Verteidigungsministeriums in Moskau ohne Annäherung abgebrochen
worden. Dagegen stellte das russische Außenministerium die vorzeitige
Abreise von US-Unterhändler John Bolton am Mittwoch als Zeichen guter
Fortschritte bei der Vorbereitung auf das geplante Gipfeltreffen der
Präsidenten George W. Bush und Wladimir Putin im Mai dar. Die
Staatschefs wollen dabei ein Abkommen über den weiteren Abbau der
nuklearen Arsenale auf 1700 bis 2200 Sprengköpfe je Seite
unterzeichnen. Die Verhandlungen seien erneut an der Frage nach dem Umgang mit
abgerüsteten Trägerraketen und Atomsprengköpfen gescheitert, sagte
ein russischer Militärdiplomat der Agentur ITAR-TASS. Washington
wolle die aus der Gefechtsbereitschaft genommenen Waffen als Reserve
einlagern. "Wir dagegen glauben, dass der künftige Vertrag über den
Abbau strategischer Waffen genau wie START-I die Zerstörung von
Trägersystemen und Atomsprengköpfen festschreiben soll", betonte der
russische Vertreter.
Das Außenministerium erklärte zunächst, Boltons Besuch sei nach
acht Gesprächsstunden am Dienstag verkürzt worden, "weil alle
vorgesehenen Fragen an einem Tag besprochen werden konnten".
Vizeaußenminister Waleri Loschtschinin sagte, bis zum Abschluss eines
neuen Abrüstungsvertrages seien noch mehrere Gesprächsrunden
notwendig. "Noch ist es zu früh, von Ergebnissen zu reden", erklärte
er, "aber Schritt für Schritt bewegen sich beide Seiten in die
richtige Richtung". (APA/dpa)