Berlin - Die Vereinten Nationen machen sich für den Einsatz einer multinationalen Nahost-Friedenstruppe mit einem robusten Mandat stark. Diese solle die Spirale der Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern durchbrechen. "Wir sind fest davon überzeugt, dass in diesem Stadium das robuste und starke Engagement einer dritten Partei notwendig ist", sagte der für UNO-Friedensmissionen zuständige UNO-Untergeneralsekretär, Jean-Marie Guéhenno, am Dienstag der dpa in Berlin. Die Konfliktparteien allein seien nicht fähig, einen dauerhaften und stabilen Waffenstillstand zu erreichen. Die internationale Nahost-Truppe sollte nach Vorstellung der UNO keine Blauhelm-Truppe sein, sondern bei aufflammenden Konflikten auch eingreifen und sich selbst verteidigen können. "Im Moment sind die Bedingungen für Blauhelme nicht gegeben", sagte Guéhenno. Für die Truppe sollte es ein Mandat des Sicherheitsrats geben. Aufgestellt werden sollte sie von Ländern einer "Koalition der Freiwilligen". Der Einsatz müsse sehr schnell erfolgen. Beteiligen solle sich auch das Quartett aus USA, EU, UN und Russland. "Damit würde das richtige Signal gesendet", sagte Guéhenno. "Ich würde auch die Teilnahme der USA an einer solchen Truppe begrüßen." Ob auch Deutschland Soldaten bereitstellen wolle, müsse die Regierung in Berlin entscheiden. Guéhenno betonte in diesem Zusammenhang die "wichtige und konstruktive Rolle" der deutschen Diplomatie im Nahost-Konflikt. (APA/dpa)