Asien & Pazifik
China lädt Japans Verteidigungsminister aus
Empörung über Koizumi-Besuch bei Yasukuni-Schrein
Peking - Aus Verärgerung über den Besuch von Japans
Ministerpräsident Junichiro Koizumi in dem umstrittenen
Yasukuni-Schrein für Japans Kriegstote hat China den japanischen
Verteidigungsminister ausgeladen. Der Besuch von Gen Nakatani, der am
Samstag beginnen sollte, werde verschoben, berichtete am Mittwoch die
Internetseite des Parteiorgans "Volkszeitung" unter Berufung auf das
Außenministerium. Auch die erste Visite eines chinesischen
Marineschiffes in Japan, die für Mai geplant war, sei abgesagt und
auf einen unbestimmten Termin verschoben worden. Die Absagen seien eine Reaktion auf den Besuch Koizumis am Sonntag
in dem Shinto-Heiligtum, in dem auch 14 japanische Kriegsverbrecher
verehrt werden. China und Südkorea, die einst Opfer der Aggression
der japanischen Kaiserarmee waren, hatten umgehend scharf
protestiert. Die chinesische Regierung übermittelte ihr "starkes
Missfallen und entschiedenen Widerstand". Der Besuch in dem Schrein
habe "die Gefühle des chinesischen Volkes verletzt und ist schädlich
für die chinesisch-japanischen Beziehungen", hieß es.
Die Absagen sind ein weiterer schwerer Schlag für das angespannte
Verhältnis zwischen China und Japan kurz vor dem 30. Jahrestag der
Aufnahme diplomatischer Beziehungen in diesem Jahr. (APA)