Fluxus

Alles fließt, alles ist im Zustand permanenter Veränderung - "State of Flux". Die Ausstellung diesen Titels widmet sich einer Disziplin, der gerade das Umgekehrte – das Statische und Solide – zugeschrieben wird, deren Konturen sich aber zunehmend verflüssigen und deren Tätigkeitsfeld sich ständig in neue Bereiche erweitert: Der Architektur. Im Zentrum dieser Auseinandersetzung steht exemplarisch das Wiener Architektenteam Delugan_Meissl.

Foto: screenshot state-of-flux.org

Kreativer Fluss

Das Konzept zur in Meran stattfindenden Ausstellung, die im Internet ("State-of-flux.org") eine digitale Entsprechung findet, stammt von der Wiener Gruppe „liquid frontiers“ (Sabine Dreher, Christian Muhr). Am Beispiel Delugan_Meissl versuchen sie zu verdeutlichen, dass diese Veränderungsprozesse der Gegenwart sich nicht erschwerend auswirken müssen, sondern umgekehrt dazu genutzt werden, eindeutig zeitgenössische Architektur zu entwickeln. Der stete Fluss wird zum kreativen Potential.

Fassadenausschnitt, Wettbewerbsbeitrag Twin Towers, Wienerberg

Modellfotos: Delugan_Meissl; Fotos: M. Spiluttini

Fluide Formen

Aber nicht nur in der Art und Weise des Umgangs mit den rasanten Veränderungen spiegelt sich dieses „Fliessen“ bei Delugan_Meissl wider, sondern auch in der gestalterischen Komponente: Skulpturale und fluide formale Elemente finden sich als Charakteristikum in ihrer Architektur wieder, die bei „State of Flux“ in fünf Kapiteln präsentiert werden.

Modell der Ausstellung

Foto: screenshot state-of-flux.org

"Primarily private"

"Primarily private" verdeutlicht am Beispiel Privathaus zeitgenössische Szenarien von Wohnen in einer Mischform von Leben und Arbeiten.

Haus Ray, Wien

Modellfotos: Delugan_Meissl; Fotos: M. Spiluttini

"Primarily private"

Im privaten Wohnhaus Ray fliessen die Übergänge zwischen den einzelnen Nutzungsbereichen.

Modellfotos: Delugan_Meissl; Fotos: M. Spiluttini

Transparenz

Ein offener Gestus des Wohnens, der sich auch beim Tiroler Einfamilienhaus „Haus Jenewein“ widerspiegelt. Transparenz und bewegliche Raumhüllen, ein "Living in the flux" mit neuen Materialien und Technologien.

Das Kapitel "genius loci revisited" widmet sich der Bedeutung der Landschaft und der zentralen Rolle der Topographie für die Projektentwicklung bei Delugan_ Meissl.

Modellfotos: Delugan_Meissl; Fotos: M. Spiluttini

"deep surface"

Fokus des dritten thematischen Abschnitts "deep surface" liegt auf Entwürfen und Realisierungen im Hochhausbau und untersucht die Funktion der Fassade als Schnittstelle. Beispiele dafür das OMV-Gebäude und …

Modellfotos: Delugan_Meissl; Fotos: M. Spiluttini

Schichtung und Vernetzung

…das Wiener Büro- und Wohnhaus Wimbergergasse, das mit seinen verglasten Loggien an der Straßenfront und der begrünten Dachlandschaft im Hof Prinzipien der Schichtung und Vernetzung zeigt.

Modellfotos: Delugan_Meissl; Fotos: M. Spiluttini

"more than mobility"

Architektur an der Schnittstelle von Städtebau, Verkehrsplanung und komplexer Logistik wird im Bereich "more than mobility" vorgeführt: Schwerpunkte sind Entwürfe für Flughäfen, Bahnhöfe, Stellwerke und die italienische Raumfahrtsbehörde ASI in Rom.

Modellfotos: Delugan_Meissl; Fotos: M. Spiluttini

Verflechtung

Beim Wettbewerbsentwurf für den Wiener Flughafen kam es vor allem darauf an, an Stelle einer Aufteilung der Funktionen in unterschiedliche räumliche Zonen, Verflechtung und Überlagerung der Nutzungsbereiche zu erreichen. Ziele dieser Vorgangsweise waren kürzere Wege, Synergieeffekte und das Verhindern von Barrieren.

Modellfotos: Delugan_Meissl; Fotos: M. Spiluttini

Verdichtung

Die Verdichtung sozialer Gefüge ist auch ein Ziel des 180 m langen horizontalen Wohnhochhaus-Projekts Balken in der Wiener Donau-City.

Modellfotos: Delugan_Meissl; Fotos: M. Spiluttini

Flexibilität

Beim Wettbewerbsbeitrag für die Doppelhochhäuser (Twin Tower) auf dem Wienerberg ist vor allem die Grundrissflexibilität Ausdruck für den in diesem Ausstellungskapitel betonten Aspekt der Mobilität.

Die präsentierten Projekte illustrieren eine Auffassung von zeitgenössischer Architektur, die neben kreativen Ansprüchen besonders die Bedürfnisse der Benutzer und Bewohner berücksichtigt.

(red: Katrin Feßler)



Mehr Infos und Bilder zur Ausstellung und den Projekten des Büros Delugan_Meissl unter www.state-of-flux.org und auf den umfangreichen Seiten der Kommunikationsplattform für Architektur austria-architects.

"STATE OF FLUX"
DELUGAN_MEISSL, ARCHITEKTEN WIEN
kunst Meran - Merano arte
20. April bis 9. Juli 2002

Modellfotos: Delugan_Meissl; Fotos: M. Spiluttini