Obwohl, so Sobotka, "Kaffeesudleser" sei er keiner. Drei Wochen Hochdruckwetter und strahlende Sonne und - wer weiß: Die Ozonvorläufersubstanzen Stickoxyd, Schwefeldioxyd, Ammoniak und Nichtmetankohlenwasserstoffe aus heimischem Autoverkehr, Transit, Hausbrand und westslowakischer Schwerindustrie könnten sich über dem Osten wieder einmal bodennah verdichten. Auf dass dann vor allem Kinder, Ältere und Menschen mit empfindlichen Atemwegen massiv mit roten Augen und Atembeschwerden zu kämpfen hätten.
Schuld an der weiter bestehenden Ozongefahr trotz intensiver Ozon vermeidender Maßnahmen wie U-Bahn, Biogas- und Kraftwärmekopplungsanlagen-Bau in den letzten Jahren hätten die "starken Verkehrssteigerungen" in der Ostregion, betonte Georg Schörmer von der Wiener Umweltschutzabteilung MA 22. Deshalb werde es "nicht leicht sein", bis zum Jahr 2010 der EU-weit akkordierten Abnahme des Ausstoßes von Ozonvorläufersubstanzen nahe zu kommen, zitierte er aus einer Studie.
Vor allem in Niederösterreich, das vom Transitplus besonders betroffen ist. Was vom tränenverursachenden Resultat her jedoch für die gesamte Region samt südböhmischer, südmährischer, westslowakischer und westungarischer Gebiete Relevanz habe. Weil "Luftschadstoffe keine Grenzen kennen", wie Kossina betonte, die auf eine neue grenzübergreifende Luftgüte-Homepage hinwies. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 25.04.2002, bri)