Panorama
Lückenlose Reisegepäckkontrolle auf Flughäfen ab 2003
Finanzierung ist gesichert - Internationale Polizeitagung in Wien befasst sich mit Airport-Sicherheit
Der Einführung der lückenlosen Reisegepäckkontrolle
auf allen sechs internationalen Flughäfen in Österreich steht nichts
mehr im Wege. Das berichtete Brigadier Gerhard Moser von der
Polizeidirektion Schwechat anlässlich der derzeit in Wien
stattfindenden (nicht öffentlich zugänglichen) Jahrestagung der
European Association of Airport and Seaport Police (Europäische
Vereinigung der Flug- und Seehafen-Polizei, EAASP), deren
Vizepräsident Moser ist. Das Finanzministerium habe im Rahmen eines
Finanzgipfels im Innenministerium die im vergangenen Jahr gemachte
finanzielle Zusage bestätigt und dem dafür notwendigen
20-Millionen-Euro-Paket zugestimmt.Lückenlose Kontrolle
Die Entscheidungen, welche Maschinen für die Gepäckkontrolle
eingesetzt werden und welche Möglichkeiten der passagierfreundlichen
Umsetzung bestehen, stehen laut Moser unmittelbar bevor. Ab 2003
werde daher auf den Airports Schwechat, Salzburg, Linz, Graz,
Innsbruck und Klagenfurt die lückenlose Kontrolle des Gepäcks
durchgeführt.
Derzeit werden in Zusammenhang mit diesem Projekt die Möglichkeit
diskutiert, die so genannten Screener und Operator aus dem
Bezahlungsschema des Bewachungsgewerbes herauszunehmen und das
Berufsbild des "Operators" mit besserer Bezahlung zu kreieren,
berichtete Moser. Hintergrund des Plans: Die Kontrollore übernehmen
bei ihrer Tätigkeit eine große Verantwortung und sollen nicht durch
unzureichende Bezahlung demotiviert werden. In den USA hat sich für
diese dort schlecht bezahlten Tätigkeiten der Begriff
"Fünf-Dollar-Job" eingebürgert.
Bessere Ausbildung des Kontrollpersonals
Der Trend zu besserer Aus- und Fortbildung sowie Bezahlung des
Kontrollpersonals auf Flughäfen besteht - nicht zuletzt nach den
Terroranschlägen vom 11. September - auch in den USA. In den
Vereinigten Staaten gehe man zu mehr Personaleinsatz unter
Berücksichtigung von Qualitätskriterien über, hieß es bei der
Konferenz. Private Screener sollen von der staatlichen Hand
übernommen werden.
Im Bereich der EU ist eine für die Mitgliedsstaaten
rechtsverbindliche Verordnung in Arbeit, die neben der - bisher nur
empfohlenen - Reisegepäckkontrolle - unter anderem folgende
Verpflichtungen bringt: Sicherheitsaudits auf allen europäischen
Flughäfen durch Spezialistenteams, Kontrollen von Fracht und Post
sowie des Airport-, Airline- und sonstigen Personals beim Betreten
der Sicherheitsbereiche sowie eine verbesserte Aus- und Fortbildung
von Sicherheitspersonal auf Flughäfen. (APA)