Hilfsorganisation berichtet von mehr als 100 Toten pro Woche in Nepal
Kämpfe zwischen Armee und der maoistischen Rebellen
Redaktion
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Soldaten der nepalesischen Armee patrouillieren während des von den maoistischen Rebellen ausgerufenen Generalstreiks
Bern - Laut Angaben der Schweizer NGO "Doti enfants du
Nepal" vom Donnerstag sterben bei Zusammenstößen in Nepal jede Woche
mehr als 100 Menschen, darunter auch Zivilisten. Der nepalesische
Distrikt Doti, nach dem die Schweizer NGO benannt ist, befindet sich
in einer abgelegenen Gegend im Westen des Landes. Wegen der Kämpfe
zwischen der ist sie von der
Außenwelt abgeschnitten. Einzelne Organisationen, darunter das
Schweizerische Rote Kreuz, haben den Distrikt Doti aus Angst vor
Plünderungen verlassen. "Doti enfants du Nepal" will seine Arbeit vor
Ort aber trotzdem fortsetzen.
Florence Labarre, die Präsidentin von "Doti enfants du Nepal" will
demnächst nach Nepal reisen, obwohl ihr Diplomaten davon abgeraten
hätten. Sie wolle von Regierungsmitgliedern sowie Vertretern von NGOs
und internationalen Organisationen erfahren, welche Maßnahmen geplant
seien, um der Bevölkerung zur Hilfe zu kommen, sagte Labarre. Von den
75 Distrikten Nepals sind noch acht für Touristen zugänglich. Im Doti
gibt es keinerlei Telefonverbindung mit der Hauptstadt Kathmandu und
den Dörfern der Region.
Die Arbeit von "Doti enfants du Nepal" scheint dadurch aber nicht
beeinträchtigt zu sein. Die NGO hat im Dorf Gopgat ein mobiles
Lazarett eingerichtet. Außerdem wurde nach Angaben Labarres die
schulische und medizinische Versorgung von 780 Schülern in drei
Schulen der Region sichergestellt.
Die Maoisten kämpfen für die Abschaffung der Monarchie im
Himalaya-Königreich Nepal. In den vergangenen sechs Jahren kamen mehr
als 3500 Menschen ums Leben. Mit der Zerstörung von Brücken,
Trinkwasseranlagen, Bussen oder Lastwagen mit Nahrungsmitteln hätten
die Maoisten aber das Vertrauen der Nepalesen verspielt, sagte Labarre. (APA/sda)
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