International
Afghanistan fordert schnelle Ausweitung des ISAF-Mandats
"Ein weiterer Bürgerkrieg würde die Weltgemeinschaft erheblich mehr kosten"
New York - Die afghanische Interimsregierung hat
eindringlich eine Ausweitung des Mandats der in Kabul stationierte
Schutztruppe ISAF auch auf andere Landesteile gefordert. Andernfalls
könnten neue Stammeskämpfe ausbrechen, sagte Frauenministerin Sima
Samar am Donnerstag vor dem UNO-Sicherheitsrat in New York. "Die
Fortschritte der vergangenen vier Monate werden zunichte gemacht,
wenn sich die Sicherheitslage nicht schnell erheblich verbessert."
Nur eine Ausweitung des Mandats könne Sicherheit und Stabilität
garantieren. Die 4.500 Mann starke internationale Schutztruppe aus 18 Staaten
ist bisher nur im Großraum Kabul aktiv. Die beteiligten Staaten
scheuen eine Ausweitung wegen der hohen Kosten und der Gefahr für die
Soldaten. Das Kostenargument wollte Samar nicht gelten lassen: "Ein
weiterer Bürgerkrieg würde die Weltgemeinschaft erheblich mehr Geld
kosten." Die Vorstellung, dass die in Gründung befindliche
afghanische Armee und die Polizei für Ordnung in dem Land sorgen
könnte, sei momentan illusorisch. (APA/AP)