Frankfurt - Der Berliner Pharmakonzern Schering hat
im ersten Quartal gegen den Branchentrend bei Umsatz und Ergebnis
zulegen können. Beim Betriebs- und Reingewinn übertraf Schering die
Prognosen von Analysten. Schering habe sich im ersten Quartal weit
besser geschlagen als etwa der DAX oder die entsprechenden
Branchenindizes, hieß es in dem Quartalsbericht, der Reuters am
Donnerstagabend in Paris vorlag. Dem Quartalsbericht zufolge kletterte das Betriebsergebnis in den
ersten drei Monaten des laufenden Jahres konzernweit im Vergleich zum
Vorjahresquartal um elf Prozent auf 213 Mill. Euro, während der
Umsatz wechselkursbereinigt um acht Prozent auf 1,24 Mrd. Euro stieg.
Der Reingewinn sei mit zwölf Prozent noch stärker gewachsen auf 141
Mill. Euro. Analysten hatten dagegen im Vorfeld beim Betriebsgewinn
wie auch beim Reingewinn für das erste Quartal einen Anstieg von
unter zehn Prozent vorausgesagt.
Umsatzzuwachs in einzelnen Bereichen
In den einzelnen Regionen konnte Schering vor allem in den USA und
in Asien (ohne Japan) einen deutlichen Umsatzzuwachs verzeichnen. In
den USA kletterten die Umsätze demnach um 29 Prozent auf 311 Mill.
Euro, in Asien um 30 Prozent auf 65 Mill. Euro. In Japan seien die
Umsätze allerdings auf Grund der Wechselkursentwicklung um 15 Prozent
auf 119 Mill. Euro zurückgegangen. In Europa erhöhten sich die
Umsätze um sieben Prozent auf 595 Mill. Euro, wobei vor allem die
Erlöse in Deutschland mit einem Plus von 13 Prozent auf 145 Mill.
Euro zulegten.
Im Gesamtjahr 2002 erwartet Schering den Angaben zufolge weiterhin
ein Umsatzplus "knapp unterhalb einer zweistelligen Zahl". Dabei
werde es regional starke Unterschiede geben. In Europa rechne
Schering mit einem Wachstum von rund zehn Prozent, in den USA sogar
von rund 20 Prozent, wobei unveränderte Wechselkurse unterstellt
würden. Schwächer als 2001 werde sich dagegen der Absatz in Japan
entwickeln. In Lateinamerika würden allenfalls geringe Einbußen
verzeichnet werden, hieß es.
Avtenis-Beteiligung wird verkauft
Schering kündigte in dem Geschäftsbericht an, seine
Investitionsausgaben im laufenden Jahr weiter auszuweiten. Geplant
seien hierfür Ausgaben von 275 Mill. Euro nach 229 Mill. Euro im
Vorjahr. 60 Prozent der Investitionen seien in Deutschland
vorgesehen, 17 Prozent im übrigen Europa und zwölf Prozent in den
USA.
Schering teilte ferner mit, dass das Unternehmen voraussichtlich
im zweiten Quartal seine 24-prozentige Beteiligung an Aventis
CropScience verkaufen werde. Die EU-Kommission hatte am 17. April
grünes Licht für die Übernahme der Aventis-Pflanzenschutzsparte
CropScience durch die Bayer AG gegeben. (APA/Reuters)