München - Eine Rettung des insolventen Regionalflugzeugbauers Fairchild Dornier ist nach den Worten des vorläufigen Insolvenzverwalters Eberhard Braun weiterhin möglich. "Fairchild-Dornier ist ohne Zweifel ein sanierungsfähiges Unternehmen", sagte Braun in einem am Donnerstag vorab veröffentlichten Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD). "Es gibt jedoch einen großen Zeitdruck. Ich bin aber der Überzeugung, dass eine Lösung möglich ist", fügte er hinzu. Sollte bis zum 1. Juli kein Investor gefunden sein, wird Fairchild Dornier nach Angaben der Zeitung das Milliardenprojekt zum Bau der Regionalflugzeugfamilie 728 einfrieren und abtrennen. Mit einem in den vergangenen Tagen gewährten Massekredit über 90 Mill. Dollar hatte ein Bankenkonsortium eine Fortführung des Geschäftsbetriebs am Stammsitz in Oberpaffenhofen bis Ende Juni gesichert. Rettungsmodell Falls bis dahin kein Investor für eine Gesamtlösung gefunden sei, könnte nach Angaben der FTD ein Rettungsmodell darin bestehen, das 728-Projekt abzutrennen und in eine eigene Gesellschaft zu überführen. Damit würde Fairchild Dornier seinen größten Kostenblock verlieren. Die neue Gesellschaft, die sich mit der Entwicklung des 90-sitzigen Flugzeugs Do 728 beschäftigt, könnte sich dann um Aufträge am freien Markt bewerben. Braun sieht laut FTD in einem Einfrieren des 728-Programms nicht zwangsläufig das Aus für das Modell. Es werde aber Zeit gewonnen. Von den noch 3.600 Beschäftigten seien derzeit 1.300 bis 1.400 im 728-Projekt tätigt. Das Stammgeschäft mit dem 30-Sitzer-Modell 328 sowie rund um Service und Wartung der Maschinen und den Zuliferungen für Airbus könnte in einer Nachfolgegesellschaft nach einer Insolvenz weitergeführt werden, berichtet die FTD weiter. Der unter der Krise der Luftfahrtbranche leidende Regionalflugzeugbauer hatte Anfang April wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Antrag auf Insolvenz gestellt. (APA/Reuters)