Leoben (APA) - Ein Bekenntnis zur Modernisierung des Arbeitsverfassungsgesetzes hat ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch am Freitag bei einer Gewerkschaftstagung in Leoben abgelegt. Verzetnisch sagte, der ÖGB werde dabei "einen wichtigen Beitrag" leisten und den Sozialpartnern sowie der Regierung "einen der heutigen Zeit angepassten Reformvorschlag vorlegen". Das Arbeitsverfassungsgesetz stammt aus den 70er Jahren, während sich Arbeitswelt seither massiv verändert habe, gibt Verzetnisch zu bedenken. Heute sei man mit neuen Arbeitsformen, Ausgliederungen und neuen Wirtschaftsstrukturen sowie den Folgen von EU-Beitritt, Internationalisierung und Globalisierung konfrontiert. "Die derzeitige Situation ist in vielen Punkten unbefriedigend", so der ÖGB-Präsident, wobei er insbesondere auf lokale Mitbestimmung von Betriebsräten, Personalvertretern und Jugendvertrauensräten einging. Mitbestimmung reduziere sich heute nahezu nur auf Entscheidungen, weshalb eine gesetzlich geregelte Mitbestimmung auch auf europäischer Ebene sichergestellt werden müsse, um die Mitbestimmung auf nationaler Ebene abzusichern. Aber auch die Situation von Nicht-EWR-Bürgerinnen und -Bürgern, die nicht als Betriebsrat kandidieren würden, ließen zu wünschen übrig. Wie der ÖGB-Präsident sagte, würde die hohe Teilnahme an einer SMS- und Internet-Umfrage zum Tagungsthema "Mitbestimmung - Mitgestaltung" die Bedeutung dieser Fragen verdeutlichen. Insgesamt haben mehr als 20.000 Interessierte ihre Stimme abgegeben. (APA)