Unternehmen
Erste Bank bekommt Rijecka Banka
Nach kurzfristiger "Re-Verstaatlichung" der Rijecka gab es Exklusivverhandlungen
Wien/Zagreb - Die Erste Bank der oesterreichischen
Sparkassen AG (Wien) hat offenbar endgültig den Zuschlag zum Kauf von
85 Prozent an der drittgrößten kroatischen Bank, Rijecka Banka,
bekommen. Über eine entsprechende Einigung am Donnerstagabend
zwischen der Verkäuferin (der staatlichen kroatischen
Bankenprivatisierungsagentur DAB) und der bietenden Wiener
Großsparkasse berichteten kroatische Marktkreise und Medien am
Freitag. Aus Erste Bank und DAB gab es dazu kein Statement. Nachdem die Erste Bank zuletzt das beste Offert gelegt hatte, war
sie von der kroatischen Regierung vor zwei Wochen zu
Exklusivverhandlungen eingeladen worden. Damit war klar, dass die
Erste das Rennen um die Rijecka gemacht haben dürfte. Die zur
HypoVereinsbank (HVB) gehörende Bank Austria und die belgische KBC,
die ebenfalls Offerte gelegt hatten, waren damit ausgeschieden.
155 Millionen Euro
Früheren kolportierten Angaben zufolge soll die Erste Bank 155
Mill. Euro für die Rijecka Banka geboten haben, davon 55 Mill. Euro
für das 85-prozentige Aktienpaket und 100 Mill. Euro zur
Rekapitalisierung des nach einem teuren Finanzskandal angeschlagenen
kroatischen Kreditinstituts.
Die zuletzt von der Bayerischen Landesbank (BayernLB) gehaltene
Mehrheit an der Bank mit einer Bilanzsumme von 1,4 Mrd. Euro (Ende
2001), derzeit rund 1.000 Mitarbeitern und über 70 Filialen war vor
wenigen Wochen um einen Dollar an den kroatischen Staat zurück
gefallen. Für den gesamten Staatsanteil war kurzfristig der
neuerliche Verkauf bzw. die Suche nach einem neuen Partner
eingeleitet worden, der dem in Schieflage geratenen Institut frisches
Kapital zuführt. (APA)