Guernica gedenkt Opfern der deutschen Bombardierung vor 65 Jahren
Hitlers "Legion Condor" zerstörte 1937 wehrlose Stadt
Redaktion
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Guernica - Am 65. Jahrestag der Bombardierung durch
Flugzeuge der deutschen "Legion Condor" hat die baskische Kleinstadt
Guernica in Nordspanien am Freitag der Tausenden Opfer gedacht. An
den Veranstaltungen nahm auch die Deutsche Verena Kraft, die Tochter
eines der Piloten des Angriffs, teil. Zusammen mit ihrem Mann, dem
Münchner Künstler Kurt Petz, eröffnete sie im Kulturhaus der Stadt
eine vom Goethe-Institut unterstützte Ausstellung mit dem Titel
"Gernika: Strukturen der Gewalt". Am Abend waren ein Treffen mit den
Überlebenden, eine Kranzniederlegung und eine Gedenkmesse geplant,
wie das Gernika-Gogoratuz-Friedenszentrum mitteilte.
Am 26. April 1937, während des Spanischen Bürgerkrieges
(1936-1939), war die wehrlose Stadt von damals 7.000 Einwohnern in
einem dreieinhalbstündigen Bombardement fast völlig zerstört worden.
Es gab bis zu 2.000 Tote und etwa 1.000 Verletzte. Das Hitler-Regime
hatte die Bomber damals nach Spanien geschickt, um den späteren
Diktator Francisco Franco (1939-1975) gegen die Truppen der
republikanischen Regierung zu unterstützen. Der Angriff auf Guernica
(baskisch: Gernika) war die erste massive Bombardierung einer Stadt
in der europäischen Geschichte. Der Maler Pablo Picasso stellte das
Inferno in seinem berühmten Antikriegsgemälde "Guernica" dar.
Am 60. Jahrestag des Angriffs hatte Deutschland seine Schuld bei
der Zerstörung der Stadt offiziell eingestanden. In einem Grußwort
bat der damalige Bundespräsident Roman Herzog die Überlebenden um
Versöhnung. "Ich möchte mich der Vergangenheit stellen und mich zur
schuldhaften Verstrickung deutscher Flieger ausdrücklich bekennen",
hieß es in der Botschaft, die bei einer Gedenkstunde in Guernica
verlesen worden war. (APA/dpa)
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