Mit diesem abgesegneten Hochhauskonzept gibt es nun definitive "Ausschlusszonen" und "Eignungszonen" für Hochhäuser. In Schutzzonen - wie etwa der Innenstadt -, in Landschaftsschutzgebieten und im Bereich von historischen "Sichtachsen und Blickbeziehungen" soll künftig gar nichts gehen.
Als "Eignungszonen" gelten hingegen die Bereiche Messe/ Stadion/Donaustadtbrücke im 2. Bezirk, die Region Bahnhof Wien/Arsenal/Aspangbahnhof/Neu Erdberg/Simmering, die Zentralbereiche Floridsdorf und Kagran/Donaufeld und der Westbahnhof.
Weiters müssen Investoren künftig eine "Zehn-Punkte-Checkliste" absolvieren, bevor sie ein Hochhaus errichten dürfen. Dabei ist etwa die Verkehrsverträglichkeit zu prüfen; es müssen die Beschattungswirkung, die Sanierungsfähigkeit und ein Energiekonzept des Gebäudes dargestellt werden. Wichtig ist auch die frühe Information der Bürger: Bei Großprojekten ab 25.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche oder einer Höhe über 35 Metern soll die Öffentlichkeit schon vor dem Widmungsverfahren in den Planungsprozess eingebunden werden.
Das Konzept wurde von der ÖVP abgelehnt, da der Anteil des motorisierten Individualverkehrs für Hochhäuser auf maximal 25 Prozent beschränkt wird. Es sei "eine Fehlleistung, wenn der Bau privater Stellplätze nicht im öffentlichen Bereich stattfinden kann", erklärte die VP-Stadträtin Herlinde Rothauer.
Und für den FPÖ-Gemeinderat Heinz-Christian Strache ist "das vorliegende Konzept das Papier nicht wert". Damit werde ein "Fleckerlteppich" an Hochhäusern in Wien zugelassen.
Zentrales Thema der FPÖ war dabei wieder einmal das Hochhausprojekt Wien-Mitte, gegen das eine Petition an den Bund gerichtet wurde. Der SPÖ-Gemeinderat Ernst Maurer nannte dies "eine Schmierenkomödie". (DER STANDARD, Print- Ausgabe, 27./28.4.2002)