Wien - Die Sicherheit von Atomkraftwerken hat sich in den vergangenen drei Jahren bedeutend verbessert. Dies befand der Präsident der zweiten Überprüfungskonferenz der IAEO-Konvention für nukleare Sicherheit, Miroslav Gregoric, in einer Pressekonferenz im Anschluss an eine Sitzung in Wien. "Vor allem im Bereich der Gesetzgebung, der Verbesserung von Atomkraftwerken älterer Bauart, der Verfügbarkeit von finanziellen Ressourcen und der Notfallvorsorge sind Fortschritte erzielt worden", sagte Gregoric. Die nukleare Sicherheit müsse allerdings noch mehr verbessert werden, meinte der Präsident. Ein wachsendes Problem sei, dass immer mehr Atomsicherheitsexperten in Pension gehen würden und kein entsprechender Nachwuchs ausgebildet werde. "In vielen Ländern haben Universitäten die Ausbildungsprogramme für Atomsicherheitsexperten eingeschränkt." Zudem sei in anderen gleich gelagerten Bereichen mehr Geld zu verdienen, meinte Gregoric. 20 fallen aus dem Rahmen Von 448 Atomkraftwerken weltweit fallen 428 in den Rahmen der Konvention zur nuklearen Sicherheit, erklärte der Präsident. Die restlichen 20 würden sich in Indien und Taiwan befinden, im Iran sei ein Atomkraftwerk in Bau. "Die Versammlung hat alle Staaten, die der Konvention noch nicht beigetreten sind, dazu aufgefordert, dies zu tun", sagte Gregoric. Auch Staaten ohne Atomkraftwerken sollen der Konvention beitreten, meinte der Präsident. Vor allem das Strahlenschutzprogramm und die Vorbereitung für Maßnahmen im Fall von Atomunfällen stehe dabei im Mittelpunkt. Österreich sei Konventions-Mitglied und habe bei der Konferenz auch einen Berichterstatter, der die Diskussionsbeiträge im Plenum vorgestellt hätte, gestellt. Geld Finanzschwache Staaten würden bei der Finanzierung der Sicherheit von Atomkraftwerken bilateral aber auch durch die EU sowie die Atombehörde unterstützt werden, so Gregoric. Da die Sicherheit von Atomkraftwerken teuer sei, sei ausländische Hilfe jedoch nicht ausreichend. "Die betroffenen Staaten sollen durch den Verkauf von Elektrizität die Sicherheit von Atomkraftwerken erhöhen", meinte der Präsident. Es sei nicht die Aufgabe der Versammlung, die mangelnde Sicherheit einzelner Reaktoren aufzulisten, fand Gregoric. Doch die Vertreter jener Staaten, in denen ältere Atomkraftwerke in Betrieb sind, hätten bei der Konferenz berichtet, was sich zu deren Sicherheit beigetragen hätten. Auch der Schutz von Atomkraftwerken vor Terroranschlägen befinde sich außerhalb des Zuständigkeitsbereich der Konvention. Die Konvention, die im Oktober 1996 in Kraft getreten ist, sei eine "positive Folge" des Atomunfalls von Tschernobyl, erklärte Gregoric. (APA)